Süd-Thailand (Ao Nang) 9.3.-18.3.14

Nach einer herzlichen Umarmung von „Jah“ (Managerin a.i. des Riverside Resorts) verliessen wir mit etwas Wehmut das schöne Khao Lak und fuhren mit einem privaten Taxi Richtung Süden nach Ao Nang in die Region von Krabi.

Jah organisierte uns diesen Transfer und versicherte, dass dieses Unternehmen top seriös ist und keine übermüdeten und Raser-Fahrer beschäftige.

Die gut 2 ½-stündige Fahrt war für einmal ein Genuss. In einem grossen, angenehmen Off-Roader und mit einem Chauffeur, welcher sein Fahrzeug vorausschauend und ohne Hektik lenkte, konnten wir entspannt zurücklehnen und uns während der ganzen Fahrt an der wunderschönen Landschaft erfreuen.

Nach einem freundlichen Empfang im Ao Nang Cliff Beach Resort, einchecken und kurzem Lunch, packten wir unsere sieben Sachen und erkundeten das Städtchen. Die Sonne hatte kein Erbarmen mit uns und brannte gnadenlos mit voller Kraft vom wolkenlosen Himmel. Bei geschätzten 36°C und gefühlten feuchtwarmen 40°C, suchten wir überall den Weg im Schatten und machten zwischendurch wieder einen Abstecher in einen klimatisierten Shop.

Ao Nang ist in den letzten Jahren zu einem sehr beliebten Reiseziel geworden und es ist unverkennbar, dass das Städtchen entsprechend voll auf die Tourismus-Karte gesetzt hat. Ein Hotel reiht sich ans andere, an jeder Ecke können Touren gebucht werden, unzählige Massagesalons, Tatoo-Studios, Touri-Shop‘s und natürlich Restaurants und Bars säumen die Strassen.

Was aber dann nicht fehlen darf sind die Touristen… und diese hat’s also in rauen Mengen. Fast ausschliesslich Langnasen beleben hier die Strassen – diese „Weisshäuter“ fallen vielfach auf durch ihre rot leuchtenden bzw. von der Sonne verbrannten Köpfe, Bäuche und andere Körperteile, die sie von der tropischen Sonnenkraft zuwenig geschützt haben – schliesslich muss man ja braun werden, um in der Heimat zu zeigen, dass man „schöne“ Ferien hatte.

Ganz der Sonne konnten wir uns leider auch nicht entziehen, als wir von der Ao Nang Beach über einen kleinen Hügel zu einem benachbarten Strand gelaufen sind. Nebst dem, dass wir pudelnass und schweissgebadet nach dem Überwinden der paar Höhenmeter waren, gab es entlang des Weges noch einige Affen, die überhaupt nicht scheu waren. Claudias Affen-Trauma von Afrika war offensichtlich noch nicht ganz verdaut und das Vorbeigehen so nahe an diesen Tieren war für sie nicht wirklich das ultimative Vergnügen. Aus gebührender Distanz konnten wir dann beobachten, wie die Affen kunstvolle Sprünge von Baumästen aus einigen Metern Höhe ins Wasser vorführten – das war wirklich witzig.

Nach ein paar Stunden hatten wir einen kleinen Überblick und die ersten Eindrücke von diesem Ort erhalten. Eigentlich sehr nett und in einer sehr spannenden Kulisse von Karstbergen und am Meer gelegen. Aber trotzdem schoss bei uns der Wohlfühlbarometer (noch) nicht in die Höhe. Vielleicht lag es daran, dass wir mit den Gedanken noch etwas in dem gemütlichen Khao Lak waren und es hier viel mehr Leute hatte. Vielleicht auch, weil man sich auf der Flanierzone fast wie auf einem Spiessroutenlauf vorkam und wir die aufdringliche, thai-untypische Art, wie um Kundschaft für Restaurants, Massagen, Touren, Taxis etc. geworben wurde, nicht sehr schätzen. Und zudem war es für uns ganz einfach einen Tick zu heiss und zu feucht.

Nach einem kühlen Bierchen oder so in den Abendstunden am Meer und einer leichten Brise, konnten wir unsere erhitzten Körper wieder einigermassen auf Normaltemperatur herunterfahren.

Unter all den vielen Anbietern, welche verschiedenste Touren verkaufen wollen, ist es nicht ganz einfach, das Richtige zu finden. Wie überall, wo viele Touristen sind, gibt es auch hier einige, die nur Geld machen wollen und wenig auf Qualität setzen – wie wir auch auf TripAdvisor u.a. nachgelesen haben. Wir waren zu Beginn etwas überfordert und wussten nicht wo, mit wem und wohin wir was buchen sollten.

Wir machten uns beim hoteleigenen Tourenanbieter schlau. Die Dame dort gewann uns mit ihrem seriösen und kompetenten Auftreten und sie versicherte uns, dass ihre Firma top-qualifiziert ist und sich nicht erlauben könne, z.B. Boote zu überladen (wie auf den Similan erlebt) da sie nur mit 4* & 5* Resorts zusammenarbeite.

OK klingt alles gut und wir buchten zwei verschiedene Speedboot-Touren.

An einem Tag fuhren wir zu den etwa 40 km östlich entfernen „Hong Islands“ und zwei Tage später bretterten wir mit gut 600 PS in 45 Minuten zu den bekannten „Phi Phi Islands“.

Ob Hong oder Phi Phi Inseln, was hier die Natur geschaffen hat, ist so etwas von atemberaubender Schönheit, dass es von blossem Auge nochmals um ein Vielfaches schöner ist, als man es auf den Traum-Postkarten oder in Hochglanz-Prospekten schon gesehen hat. Die gewaltigen Kulissen mit den weissen Standstränden, mit dem klaren Meerwasser, welches sich in der Sonne mit einem satten Farbverlauf von Dunkelblau über Türkis zu Hellgrün präsentiert und die tropisch bewachsenen Karstfelsen, welche sich senkrecht aus dem Meer erheben – das ist eine Szenerie, die man erstmal so richtig geniessen und verdauen muss und ganz bestimmt nicht so schnell wieder vergisst.

Die Inselgruppe, welche zu Hong Island gehört, ist nicht so überschwemmt von Touristen, da sie von Phuket zu weit entfernt ist und demzufolge nicht angefahren wird. Das Boot brachte uns an verschiedene kleinere romantische Buchten. Die Unterwasserwelt, welche wir beim Schnorcheln sahen, haute uns nicht aus den Socken bzw. Flossen – wie erwartet hatte es auch hier kaum Korallen und eher wenig Fische. Wir genossen dafür umso mehr die Landschaft und das Relaxen an diesen schönen Orten mit relativ wenig Leuten.

Bei der bekannteren Inselgruppe des Phi Phi Nationalparks wurden wir bereits vorgewarnt und waren deshalb auch nicht erstaunt, als wir an verschiedenen Orten auf grössere Menschenansammlungen stiessen. Schliesslich waren wir ja auch ein Teil davon…

Als erstes suchten wir an der mittlerweile weltberühmten Maya-Beach „Leonardo di Caprio“. In dieser traumhaften Bucht wurde „The Beach“ im Jahre 2000 mit ihm verfilmt. Wirklich spektakulär diese Gegend!!! Wir müssen uns bei nächster Gelegenheit diesen Film herunterladen und (wieder einmal) anschauen…

Etwas erschrocken waren wir, als wir zum Lunch auf der Hauptinsel Phi Phi Don anlegten. Nach diesem Film erlangte Phi Phi Island mit einem Schlag Weltruhm. Fast über Nacht vervielfachte sich die Zahl der Besucher; hunderte Ausflugsboote luden täglich tausende Touristen ab. Der Tsunami 2004, bei dem alleine auf dieser kleinen Insel über 700 Menschen starben, riss dann in wenigen Minuten all die Bausünden fort, die zur Befriedigung der Menschenmassen oft lieblos aneinandergereiht wurden – nur um Platz zu schaffen für die nächste Investment-Runde.

Aus dieser Katastrophe haben die Bewohner von Phi Phi allerdings nicht allzu viel gelernt. Anordnungen der Regierung, sicherheitshalber die Uferlinie für Bauten zurück zu setzen und eine gewisse Entfernung zum Meer einzuhalten, wurden schlichtweg nicht befolgt. Immerhin wurden Warnschilder aufgestellt, die im Falle eines weiteren Tsunami den Weg zu sicheren Inselgebieten weisen…

Das Bild von verschiedenen Baustellen auf der Insel ist immer noch allgegenwärtig und es wird gebaut und gebaut, bis fast kein Fleck mehr vorhanden ist.

Auf der Ostseite der Landzunge mit den „Bausünden“, befindet sich allerdings eine wunderschöne lagunenartige Bucht mit flachabfallendem schönem Sandstrand.

Mit dem Speedboot hielten wir noch an zwei verschiedenen Orten, wo wir mit Schnorchel und Taucherbrille den Kopf unter Wasser hielten. Die Unterwasserwelt ist etwas reichhaltiger als bei den Hong Islands. Die Fische wurden jedoch mit Futter angelockt und die Korallenwelt besteht mehrheitlich aus farblosen Hartkorallen, aber soweit ganz nett…

Wir sind der Meinung, dass ein Besuch der Phi Phi Inseln ganz bestimmt (noch) ein Muss ist und wir haben diesen Ausflug auch sehr genossen. Aber wir sind auch etwas besorgt zu sehen, wie die Thailänder mit ihren traumhaft schönen Natur-Ressourcen – sehr kurzfristig denkend – umgehen.

An einem Tag widmeten wir uns dem Landesinneren, das auch ganz spannend ist. Fast standardmässig mieteten wir uns hierfür je ein motorisiertes Zweirad und fuhren mehr oder weniger „planlos“ und hautsächlich auf Nebenstrassen durch die Gegend.

Zuerst machten wir einen Abstecher zum Muschelfriedhof von „Susan Hoi“. Optisch gab diese „vielgepriesene“ Sehenswürdigkeit nicht wahnsinnig viel her. Aber das Wissen, dass es weltweit nur drei solche Muschelversteinerungen gibt und diese rund 75 Mio Jahre alt sind, weckte unsere Neugierde und unser Interesse.

Ansonsten war die Fahrt durch die beeindruckende Kulisse mit bizarr geformten Kalkbergen, die aus der üppig tropischen Landschaft ragen, ganz toll und ein herrliches Vergnügen.

Am Nachmittag bei höchstem Sonnenstand wurde aber auch langsam der Fahrtwind zur Qual und es war, als ob einem ein heisser Föhn vor das Gesicht gehalten wird. Wir suchten ein schattiges Plätzchen, um etwas kleines zu essen, liessen unsere Müdigkeit Oberhand gewinnen und erfreuten uns nach einer kühlen Dusche dem „körperlichen“ Herunterkühlen im klimatisierten Hotelzimmer.

Von der Ao Nang Beach aus gelangt man auch ganz einfach mit Longtail-Booten an andere Strände sowie andere nahe gelegene Inseln.

An einem Nachmittag nahmen wir ein Wasser-Taxi zu den Railay-Beaches, welche zwar noch zum Festland gehören, aber nur über den Wasserweg erreicht werden können. Drei grosse schöne Strände – umrahmt von Karstbergen – gibt es dort. Die Schattenplätze waren ziemlich rar und zu unserer Verwunderung konnten auch nirgends Sonnenschirme gemietet werden. Und viele „Frischankömmlinge“, deren blasse Haut fast noch blendete, legten sich an die pralle Sonne. Wie war das mit den rot leuchtenden…

Nicht nur wegen der Lufttemperaturen zog es uns ins Wasser. Es war auch faszinierend, im warmen Wasser liegend vom Meer aus die grün bewachsenen Kalksteinformationen mit ihren herunterhängenden Stalaktiten zu bewundern.

Weltbekannt ist Railey Beach mit seiner grossartigen Felslandschaft auch als Paradies für Freeclimer, von denen manche nur zum Klettern hierher kommen.

Super toll war auch der Ausflug zu den vier vorgelagerten Inseln mit einem privaten Longtail-Boot, welches wir mit Bootsführer für einen fairen Preis einen ganzen Tag gemietet haben. Dadurch, dass wir schon relativ früh am Morgen „in See“ stachen, hatten wir den ersten Traumstrand bei der „Poda Island“ für einige Zeit fast für uns alleine. Herrlich und im wahrsten Sinne des Wortes auch paradiesisch war es hier.

Wir fuhren an diesem Tag noch einige andere Inseln (Chicken-, Tup Island) mit schönen Buchten, Beaches an. Das Schöne an diesem Ausflug war natürlich auch, dass wir selber bestimmen konnten, wo wir hin und wie lange wir dort bleiben wollen.

Nach einigen Tagen Insel- und Strandleben hatten wir die meisten vorgelagerten Inselgruppen und Nationalparks erkundet. Wir waren so häufig im Meer schwimmen, baden und schnorcheln, dass sich hinter den Ohren schon fast die ersten Anzeichen einer Kiemenbildung bemerkbar machte.

Gemäss unseren Wetter Apps wussten wir, dass gegen Schluss unseres Aufenthalts in Ao Nang eine etwas labilere und gewittrige Luftmasse daher kam.

So waren wir nicht unglücklich mit unserer etwas gedrängten Touren-Planung, dass wir die schönen Strände und Insellandschaften noch bei eitlem Sonnenschein erleben durften.

Es ist kaum zu glauben und wir freuten uns sogar darüber, wieder einmal ein paar Regentropfen auf der Haut zu spüren!! Vor 88 Tagen, in Kambodscha, hatten wir das letzte Mal für einen halben Tag Regen. Ansonsten gab immer nur die Sonne den Ton an und nur selten verzierten ein paar Wolken den Himmel.

Wir wissen, dass wir noch einige Destinationen bereisen werden, wo sich das Wetter extrem schnell ändern kann und unsere Sonnen-/Regentagestatistik damit massiv verändern wird. Aber auch die Wetterlaunen in den verschiedenen Ländern zu erleben, ist ein Teil der Reise – es müssen ja nicht gerade heftige Zyklone, Hurrikans oder Tropenstürme sein…

Das Wetter wurde nach dem kurzen Regen-Gastspiel dann trotzdem besser als prognostiziert. Wir freuten uns dennoch auf ein paar ruhigere Tage im und ums Hotel herum.

Das hoteleigene Fitnesscenter stand dann schnell auf dem Tagesprogramm. Wir hatten richtig Freude, uns auf Hometrainer oder Laufband abzustrampeln und an die Kraft-Geräte zu setzen und die etwas vernachlässigten Muskelpartien wieder zu fordern…

Die erste Trainingseinheit erfolgte zwar unter erschwerten Bedingungen. Nach kurzer Zeit setzte ein Stromausfall die Klimaanlage ausser Betrieb, es wurde extrem heiss im Raum und der Wasserbedarf bzw. Schweissverlust stieg ins Unermessliche.

Nachdem Mami Rieke beim letzten Skype-Kontakt meinte, dass Reto etwas zugenommen haben könnte, war er motiviert und voller Energie.

Er legte dann bei den Übungen fast dieselben Gewichte auf, mit welchen er auch am Schluss einer zweijährigen intensiven Trainingsphase arbeitete.

Man sollte es ja wissen… Am nächsten Morgen konnte Reto seine Arme nur noch unter grössten Schmerzen voll durchstrecken. Nach dem Motto – ein richtiger Indianer kennt keine Schmerzen, stand Reto am selben Tag wieder im Fitnesscenter und trainierte weiter, aber mit leicht reduzierten Gewichten.

Verhungern muss man in Ao Nang definitiv nicht… die Dichte der Restaurants ist etwa so hoch wie im Niederdorf in Zürich. Eines nach dem anderen reiht sich entlang der Hauptstrasse und der Promenade.

Wir liessen uns hauptsächlich von der feinen Thai Küche verwöhnen, wobei wir aber auch mal bei einem Inder und sogar einem Schweizer „fremd“ gingen.

Eine amüsante Darbietung erlebten wir mit der „Blue Dragon Cabaret-Show“. 16 professionelle Drag Queens oder auch Lady-Boys genannt, zeigten mit prunkvollen Kostümen und z.T. auch viel Haut eine vergnügliche Show.

Wir mussten anerkennend zugestehen, dass die meisten Travestiten eine weibliche Top-Figur präsentierten, auf die manche Frau neidisch sein könnte.

Zwei Fragen stellten sich für uns jedoch:

Im Vorraum nach der Show boten sich die Akteure(innen) zum Fotografieren an (gegen Geld natürlich). Dort befanden sich auch die Toiletten für Männlein oder Weiblein, welche wir im Auge behielten – falls ein sog. Lady-Boy mal muss… auf welcher Seite wird er/sie wohl die Toiletten betreten???

Auch war für uns nicht ersichtlich, wo diese knapp bekleideten Lady-Boy’s das „Boy-Teil“ hingepackt hatten. Auch beim näheren Hinschauen in den Schritt ihrer Tangas war nicht einmal ein Ansatz davon zu sehen. Das muss doch weh tun…

Leider wurden uns diese zwei „lebenswichtigen“ Fragen an diesem Abend nicht beantwortet.

Und bereits sind die 9 Tage in dieser landschaftlich spektakulären Region um und wir fliegen weiter von Krabi Airport nach Koh Samui bzw. dann mit dem Schnellboot nach Koh Phangan.

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