Bali 16.10.-29.10.13

Nach einem wunderschönen Flug der Südostküste Chinas entlang und über die Philippinen setzte unsere Maschine nach knapp fünf Stunden in Denpasar (Hauptstadt von Bali) auf.

Am Flughafen bekam Claudia zur Begrüssung eine schöne Frangipani-Blüte ins Haar gesteckt und nachdem wir etwas länger (1 ½ h) bei der Immigration anstehen mussten, wurden wir vom geduldig wartenden Chauffeur herzlich empfangen.

Mit der rund 3-stündigen Fahrt zu unserem Ressort, welches im Nordosten der Insel liegt, erhielten wir bereits erste Eindrücke der Götterinsel Bali. Entlang der Strecke waren alle paar Meter die typischen Gabentempel und –statuen zu sehen, welche mit Opfergaben fast überquollen. Das typische balinesische Fortbewegungsmittel ist eindeutig die Vespa. Diese waren zu hunderten auf den Strassen und vielfach mit einer ganzen Familie bepackt – mit dem Vater am Steuer, der Mutter zuhinterst und ein bis zwei meist schlafende Kinder dazwischen.

Der Empfang im Siddhartha Dive Resort & Spa war sehr herzlich und freundlich, ganz dem Naturell der Balinesen entsprechend. Nach China war dies Balsam auf unsere Seelen. Die erste Erkundungstour durch die Hotelanlage fand dann bei Dunkelheit statt. Es war aber schnell zu erkennen, dass das Ressort nicht nur auf dem Hochglanzprospekt und im Internet so toll aussah. Die Anlage entsprach genau unseren Erwartungen. Auch unser grosszügiges Oceanfront Bungalow mit halboffenem Badezimmer machte Freude. Es war definitiv der richtige Ort, um für die nächsten zwei Wochen herunterzufahren, die Ruhe zu geniessen, die Seele baumeln zu lassen und die Eindrücke der ersten 3 Monate unserer Reise zu verarbeiten.

Nun, gar nichts tun konnten und wollten wir nicht – dafür ist die Unterwasserwelt im indonesischen Ozean zu schön. Bali ist vor allem für die kleinen Meerestiere bekannt (Schnecken, Garnelen, Krabben, Pfeifenfische, Seepferdchen etc.) – halt eben die speziellen Sachen, die man nur sieht, wenn man etwas Glück hat und ganz genau hinschaut. Wir beide lieben das Kleingetier – verachten aber natürlich vorbei schwimmende Mantas oder Walhaie auch nicht…

Wir haben gleich zu Beginn mit Petra und Felix ein nettes Pärchen aus der Schweiz kennen gelernt. Sie haben beide mit mehreren hundert Tauchgängen eine grosse Erfahrung. Wir waren froh, dass wir uns ihnen, nach einer rund 2 ½-jährigen Tauchabstinenz, für ein paar Tauchgänge anschliessen durften. Und da sie auch keine Kampf- und Kamikazetaucher sind, sondern wie wir gerne ruhig und gemütlich tauchen, war das perfekt für uns. Zusätzlich haben sie noch ein paar tolle Fotos während unseren Tauchgängen geschossen, wovon wir einige für unsere Homepage verwenden durften. Die unterhaltsamen Gespräche beim Apéro und den gemeinsamen Morgen- und Nachtessen haben wir sehr genossen. Vielen Dank Petra und Felix!!

Wir wollten auch noch etwas vom Landesinneren sehen und gingen mit Felix und Petra auf eine Sightseeing Tour (mit Fahrzeug und Chauffeur unseres Ressorts). Die Fahrt begann interessant durch das Berggebiet von Kintamani mit einer schönen Aussicht auf den Mount Batur, den Lake Batur und auf den mit 3‘142m höchsten Gipfel Balis – den Vulkan Gunung Agung. Wir hatten einmal mehr riesen Glück mit dem Wetter, denn vielfach ziehen im Landesinneren sehr schnell viele Quellwolken auf und die Berge verschwinden darin. An den Strassen hatte es viele liebevoll dekorierte Fruchtstände, was uns dazu animierte, etwas Proviant zu kaufen. Bei der ersten Verkäuferin kam keine Einigung auf einen vernünftigen Kaufpreis zustande. Beim zweiten Fruchtstand konnten wir für ein paar Früchte den Preis von 100‘000.- Rupiah auf 45‘000.- herunterdrücken und dachten, dass es mit umgerechnet CHF 3.60 ein halbwegs guter Einkauf war. Als wir dann von unseren Chauffeur Budi erfahren haben, dass z.B. eine Servicefachfrau in einem Resort CHF 80.- bis 90.-/Mt oder eine Lehrerin CHF 160.- bis 200.-/Mt verdient, wurde uns bewusst, dass wir die Früchte massiv überzahlt hatten.

Wir besichtigen auch zwei bekannte Tempelanlagen Gunung Kawi und Goa Gajah. Die Tempel waren jeweils in eine schöne Umgebung mit Reisfeldterrassen und in ein grünes tropisches Tal gebettet, aber die Tempelgebäude selber waren nicht sehr berauschend. Vor den Tempeln waren viele Shops und Verkaufsläden angesiedelt und viele Verkäuferinnen belagerten uns bereits auf dem Parkplatz und waren auch recht aufdringlich – eigentlich passte das für uns nicht ganz zum Bild der Balinesen. Klar, sie versuchen auch nur dort Geld zu verdienen, wo es möglich ist. Claudia wusste, dass sie noch einen Sarong, das ist so ein Tuchumhang, kaufen möchte. Nach der Erfahrung mit den überzahlten Früchten, bot Claudia die erste Verkäuferin auf dem Parkplatz, welche ihr einen schönen blauen Sarong für 100‘000.- Rupiah anbot, auf sage und schreibe 30‘000.- (2.40 CHF) herunter. Das war aber ein guter Kauf, meinte sie zu Reto. Die Ernüchterung folgte dann bei Claudia sofort, als beim ersten offiziellen Sarong-Verkaufsstand die Verkäuferin für den genau gleichen Sarong ein Erstangebot von 20‘000.- machte. Schallendes Gelächter, ein betroffenes Gesicht (Claudia) – wir konnten uns aber alle darüber sehr amüsieren….

Der bekannte Ort Ubud war zwar ganz nett, aber mit vielen Bars, Restaurants und Shops (mit immer wieder dem gleichen Angebot) vor allem auf Touristen ausgelegt. Bei der Rückfahrt stoppten wir noch kurz bei den schönen Reisterrassen in Tegallalang. Nach rund 10 ½ Stunden trafen wir um 19.30h wieder im Siddhartha ein – leider war dann die Happy Hour an der Pool Bar bereits vorbei…

Nebst den paar Tauchgängen und dem Landausflug haben wir das Resort nie verlassen – es war einfach zu schön und wir genossen die Ruhe auf unserer geliebten Terrasse des Bungalows direkt am

Meer.

Eine nette Bekanntschaft machten wir allerdings noch mit einem schönen ca. 30cm langen Gecko, welcher unser Bungalow auch zu seinem Eigenheim ernannte. Eines Nachts kam dem Gecko nichts Dümmeres in den Sinn, als beim Firstbalken bis auf Kopfhöhe unseres Bettes zu klettern und sein Geschäft zu verrichten. Zum Glück hat er uns nicht direkt ins Gesicht getroffen, jedoch sind wir beim Aufprall der trockenen Bohnen auf unseren Kissen mächtig erschrocken. Wir lieben ja diese Tierchen wirklich – aber das ging dann wohl definitiv zu weit. Reto bewaffnete sich mit einem zusammengeknoteten Waschlappen. Er nahm all seine im Militär angeeigneten Handgranten-Wurftechniken hervor und bombardierte den Gecko, welcher immer noch auf dem rund sechs Meter hohen Firstbalken auf uns herunter sah. Ja die Trefferquote war auch schon besser – aber ein Schuss hat ihn voll getroffen, dass er in Windeseile irgendwo im Dach verschwand. Wir waren überzeugt, dass dieser Gecko jedes andere Bungalow aufsuchen wird, aber sicher nicht mehr unseres. Reto tat es irgendwie leid, den Gecko vertrieben zu haben. Obwohl wir ziemlich sicher waren, den Gecko nie mehr zu sehen, ging der Blick des öfteren zur Dachmitte, bevor ein kuschliges Anschleichen auf die andere Bettseite gestartet wurde.

Rund drei Tage später kam der Gegenangriff vom Gecko. Er hatte den Überraschungsmoment auf seiner Seite! Morgens um ca. 6.00h ging er in Position und diesmal gab er nicht nur die trockenen Scheissbohnen zum Fallen, sondern begleitete diese auch noch mit flüssigen Ausscheidungen, welche Reto direkt auf die Hand und ins Gesicht trafen – pfui Teufel! Ziemlich erschrocken und auch wütend gab es nach einer kurzen Waschaktion ein Bombardement gegen den streitsüchtigen Gecko – wobei bei Reto auch beim zweiten Volltreffer kein Mitleid mehr entstand.

Nun kam Plan B zum Einsatz. Wir bauten mit einem grossen Regenschirm ein Geko-Scheiss-Schutzschild, welches wir mit einer Buddha-Statue über der Bettrückwand beschwerten. Genau so musste es funktionieren und wir konnten beruhigt schlafen.

Denkste…. Eines Morgens ca. 5.30h kam das Gecko-Scheiss-Schutzschild inkl. Buddha ins Bett geflogen, was unsere Herzen ziemlich zum rasen brachte. Es war jedoch nicht der angriffslustige Gecko, der den Schirm als Sprungtuch missbrauchte, es war lediglich der Buddha, der offensichtlich zu leicht war, um den Schirm die ganze Zeit zu halten. Wir haben dem Buddha mit mehr Ballast durch Bücher Unterstützung geleistet. So, ab jetzt sollten wir endlich entspannt im Bett liegen können…. und so war es auch.

Einmal mehr zu erwähnen ist unser Kollege Petrus – welcher für uns auch hier im Nordosten von Bali die ganzen zwei Wochen schönes, sonniges Wetter organisierte.

Bali war wunderschön und erholsam – gerne wären wir noch eine Woche länger geblieben. Die Reise geht jedoch weiter und wir steuern mit Nepal nun das Hochgebirge des Himalajas an, worauf wir uns auch sehr freuen.

Kontakt

Schreibt uns, wir freuen uns immer…

… über Kommentare zu unserer Reise und zur Homepage
… über eure Reiseerfahrungen auf dieser Welt
… euch vielleicht den einen oder anderen Tipp für eine bevorstehende Weltreise geben zu können 

PS: Eure Mails in diesem Kontaktformular sind nicht öffentlich und werden nur von uns gelesen