Guayaquil & Galapagos 12.1.-25.1.15

Die Galapagos Inseln = ein Traumziel.

Alle, die einmal auf diesen Inseln waren und uns davon erzählten, bekamen glänzende Augen und schwärmten in den höchsten Tonlagen…

Die Galapagos Inseln waren auch für uns eines der Top-Reiseziele, die weit oben auf unserer Wunschliste standen.

Die Informationen über einen sehr starken El Niño, welcher das Wetter im westlichen Teil Südamerikas total auf den Kopf stellen würde, schien uns diesen Wunsch vorerst fast zu verwehren.

Anfangs Dezember, als ein mögliches Aufkommen für einen höchstens „schwachen“ El Niño mit einer Wahrscheinlichkeit von 62% prognostiziert wurde, haben wir uns entschieden, auf die Galapagos zu reisen.

Von Lisa und Dani erhielten wir den Tipp, dass ein ausgewanderter Schweizer in Quito ein kleines Reisebüro hat und für die Galapagos spezialisiert ist.

Nach regem Mailverkehr zwischen uns und Positiv Turismo hatten wir Mitte Dezember den Trip nach unserem „Gusto“ pfannenfertig gebucht.

Es blieben noch einige Tage übrig, die wir bis zum Start unserer Cruise auf den Galapagos füllen durften. Wir entschieden uns für einen Stopp-over von zwei Tagen in Guayaquil auf dem Festland und anschliessend noch zwei Tage auf der Insel San Cristobal, bevor es dann aufs Meer ging.

Unsere Erwartungen an Guayaquil, der grössten Stadt von Equador, waren nicht sehr hoch. Umso mehr waren wir sehr positiv überrascht, als wir auf der City-Tour mit unserer Guidin Corina eine interessante, mit vielen schönen, gut im „Schuss“ gehaltenen Gebäuden und einer attraktiven River-Promenade kennen lernen durften. Das hätten wir von der in Quito’s Schatten stehender und touristisch eher unbekannten Stadt in dieser Art tatsächlich nicht erwartet.

Trotz der zu dieser Jahreszeit auf dem equadorianischen Festland vorherrschenden Regenzeit, strahlte am zweiten Tag sogar die Sonne vom blauen Himmel. Bei einer Temperatur von 36°C und sehr hoher Luftfeuchtigkeit und mit viel Trinkwasser ausgerüstet, tauchten wir nochmals in die 2.2 Mio Stadt ein, schlenderten durch einige Strassen und sahen uns nochmals ein paar schöne Plätze und Ecken in aller Ruhe an.

In unserem Hotel gab es drei verschiedene Restaurants, wovon zwei davon zu den Top-Adressen der Stadt gehörten. Warum weit laufen, wenn das Gute ja bereits im Hause ist?

Mit grossem Stolz und ohne zu wissen, dass wir Schweizer sind, erklärte uns der Concierge, dass sie ein Restaurant namens „La Fondue“ mit ganz tollen Schweizer Spezialitäten haben.

Keine Frage – da mussten wir hin…

Bei Reto’s Vorspeise, dem Wurst-Käsesalat, haben sie es voll getroffen – super lecker!!! Das Züri-Geschnetzelte hatte zwar eher eine orientalische Gewürzmischung drin – schmeckte aber vorzüglich!!! Claudia’s Käse-Spätzli waren jedoch keine „Glanzleistung“ – aber alles in allem war es ein gelungener Swiss-Abend.

Unsere Wäschesäcke waren zum Bersten voll und es war dringendst eine Wäsche-Runde angesagt, bevor es auf die Inseln ging. Der Wäscheservice in einem 5* Leading Hotel of the World kann erfahrungsgemäss bei dieser Menge dann schnell mal recht ins Geld gehen.

Irgendwie wollten wir dieses Geld besser investieren und fragten ganz unverfroren den Concierge im Hotel, ob es in der Nähe einen lokalen Wäsche-Service gäbe.

Ohne uns fragend anzuschauen, pfiff er kurzum einem Gepäck-Boy, der uns zu Fuss zu einer Wäscherei bringen soll. Da die erste geschlossen war, zottelten wir nochmals in die entgegengesetzte Richtung und wurden nach gut 20 Minuten fündig. Es sah sicher etwas „speziell“ aus: ein uniformierter Equadorianer eines 5* Hotels mit zwei „Langnasen-Touris“ mit stinkenden Wäschesäcken im Schlepptau durch die Strassen von Guayaquil laufend – gewisse Blicke hatten wir auf sicher… Nichts desto trotz, wir konnten durch diese etwas unkonventionelle Aktion immerhin über 100 US$ sparen!!

Das eingesparte „Wäschegeld“ musste jedoch nicht sehr lange warten, bis es wieder unter die Leute kam. Am selben Abend noch investierten wir es für ein feines Essen im hoteleigenen „Le Gourmet“ – dem besten Restaurant der Stadt. Suuuper fein…

Am dritten Tag flogen wir dann endlich auf die mit Spannung erwarteten, rund 1‘000 km vom Festland entfernten, Galapagos Inseln.

Diese mittlerweile weltbekannten Vulkaninseln liegen verstreut im pazifischen Ozean und trotzen der sengenden Hitze des Äquators, den chaotischen Strömungen vor den Küsten und ihrer eigenen Kargheit als verkrustete Eilande in totaler geologischer Isolation.

Hier konnte nur landen, was von Strömung und Wind hergetragen wurde. Die wenigen Überlebenden der zufällig Gestrandeten verharr(t)en unter den Extrembedingungen von Vulkanausbrüchen, Klimaschocks und in jüngster Zeit auch menschlichem Einfluss. So entstanden in Jahrmillionen Lebensgemeinschaften von Tieren und Pflanzen auf den einzelnen Inseln mit derart vielen Anpassungsformen und Eigenarten, die es sonst nirgends auf der Welt gibt.

Echsen, die im Meer grasen – Finken, die Werkzeuge bauen, und Kormorane, die tauchen aber nicht mehr fliegen können, sind nur einige der Spezialisten auf Galapagos.

Dies und noch viel mehr wollten wir in den gut 10 Tagen auf Galapagos sehen und erleben.

San Cristobal – die Hauptstadt der heutigen Provinz der Galapagos – war die Ausgangs-Insel, wo wir noch gut 2 Tage verbrachten, bevor die Cruise von dort aus startete.

Das rund 7‘000 Seelen-Dorf hat man relativ schnell gesehen. An der neulich erstellen schönen Promenade gab es nebst vielen Souvenir-Läden und Tauch-Shops auch ein paar wenige Restaurants – wobei wir auf der Suche nach einem richtig guten und starke Kaffee nicht fündig wurden – überall gab es nur diese lauwarmen braunen Brühen, die American-Coffee genannt werden.

Was jedoch unsere Aufmerksamkeit viel schneller auf sich zog, waren die vielen Galapagos Seelöwen, die mit ihren Babies am Ufer „herumtollten“. Hin und wieder ging auch einer von diesen auf Shopping-Tour der Promenade entlang oder legte sich zum Ausruhen auf eine Bank…

Der Tages-Ausflug mit einer Guidin und einem Fahrer führte uns auf der einzigen Strasse der Insel, die etwa 30 km lang ist, zu einigen Sehenswürdigkeiten.

Bei der Schildkröten-Aufzuchtstation „La Galapaguera del Colorado“ zum Beispiel, konnten wir das erste Mal die einmaligen Elefanten-Schildkröten in verschiedensten Altersstufen sehen. Das Timing war perfekt, die riesigen Panzer-Tiere kamen zum Fressen aus ihren Verstecken gekrochen und konnten so in grösseren Ansammlung aus der Nähe beobachtet werden. Diese Essens-Party findet nämlich nur 3x in der Woche am Vormittag statt. Hemmer also Glück gha…

Mit zunehmender Höhe fällt auch der extreme Vegetationswechsel von einer trockenen kargen Küstengegend zur saftig grünen Hochlandregion auf. Darum sind die Inselerhebungen oft mit wasserspenden Wolken umhüllt.

Die Strasse endete kurz vor dem bezaubernden „Puerto Chino“ – einem romantisch weissen Sandstrand, leicht aufgebrochen von schwarzen Lavabrocken und mit dem flachen Wasser herrlich zum Baden geeignet.

Wir waren relativ früh wieder zurück in San Cristobal und nutzten die Zeit, um noch den angeblich schönsten, etwas ausserhalb liegenden Strand La Loberia“ zu sehen. Wirklich hübsch – Puderzucker-Sand im Kontrast mit schwarzem Lavagestein und glasklarem türkis schimmernden Wasser. Natürlich waren wir nicht die einzigen… Nebst einigen anderen Touris waren aber vor allem zutrauliche Seelöwen und Marine-Iguanas (Wasser-Leguane) die Hauptdarsteller an diesem reizvollen Küstenabschnitt.

Am dritten Tag auf der Insel sollte es dann endlich losgehen. Wir wurden gebeten, um 11.00h am Flughafen zu sein, wo wir auf die restlichen Passagiere der Cruise stossen sollten.

Gespannt sassen wir auf einer Bank am Flughafen und musterten die angekommen Leute und es gab zwischen durch auch mal Kommentare wie „oh nein – Kleinkinder – lieber nicht“ oder „der ist aber sicher zu alt für so eine Cruise – der kann sich ja kaum bewegen“ etc etc…

Nach einigen Minuten war es klar, welche Gruppe die nächsten 8 Tage zusammen auf dem Schiff verbringen wird – eine Familie mit zwei Kindern (10J./13J.) aus Sydney/Australien, eine Familie mit ihren erwachsenen Kindern (25J./28J./31J.) aus Maine/USA, ein Ärztepaar aus Houston/USA und wir zwei Schwiizerli.

Wir fanden es eine gute Mischung von Jugendlichen und Jung-Gebliebenen – auch die Aussi-Kinder machten von Beginn weg einen reifen Eindruck und waren mit den besten Manieren ausgestattet…

„Grace“ hiess unsere Motor-Yacht und sie hat eine romantische Vergangenheit. Dieses Schiff war in den 50er Jahren das Honeymoon-Boot von Grace Kelly und Fürst Rainier III von Monaco. Im Jahre 2009 wurde diese kleine Luxus-Yacht total renoviert und lässt nun kaum mehr Wünsche offen…

Das Schiff hat nur gerade 8 Kabinen und ist dementsprechend für maximal 16 Passagiere ausgelegt.

Von Mishel der Cruise-Directorin, dem Kapitän und unserem Naturalisten-Guide Boli sowie 8 weiteren Besatzungsmitgliedern wurden wir auf der „Grace“ herzlich in Empfang genommen.

Nach einem ersten leckeren Mittagessen auf dem Achterdeck wurde der Anker gelichtet und wir navigierten zum Kicker Rock, einem Vulkan-Felsen, der ganz stolz und alleine mitten im Pazifik steht.

Dort schlüpften wir in einen Neopren-Anzug, schnallten uns Flossen, Schnorchel und Maske um und waren gespannt, was wir im Wasser antreffen werden.

Es vergingen nur wenige Minuten, bis wir von rund 8-10 Adlerrochen begrüsst wurden. Wir konnten einige Zeit auf einer sagenhaft nahen Distanz von rund 1-2m mit diesen ansonsten eher scheuen Rochen mitschwimmen – das haben wir selbst beim Tauchen noch nie erlebt. Ein paar Meter tiefer konnten wir einige Weissspitzen-Haie erkennen, die in der Strömung des Kanals Fische jagten. Auch einige Schildkröten zeigten sich sehr neugierig und kamen bis auf Armlänge zu uns hin geschwommen.

Wow – das erste Schnorcheln war ja der Hammer – wenn das so weiter geht…

Nach einer guten Stunde waren wir jedoch froh, mit einem leicht unterkühlten Körper aus dem rund 22-24°C kalten Wasser steigen zu können.

An Bord wartete „Salamon“ unser Barkeeper mit einer heissen Schokolade auf uns, die wir genüsslich im heissen Whirlpool zu uns nahmen.

Kaum einen halben Tag auf dem Schiff – das war ja wieder mal ein Auftakt nach Mass!!!

Nach einem gemütlichen Nachtessen unter dem Sternenhimmel gab es relativ früh Nachtruhe und alle verschlauften sich bald in ihrer Koje.

Was wir nicht wussten war, dass unsere grosszügige Kabine leider direkt neben dem Schiffsmotor liegt, was für unseren Schönheitsschlaf nicht wirklich förderlich war. Das Motorengeräusch konnten wir mit unseren Ohrstöpseln einigermassen eliminieren, jedoch entsprach der durchdringende Dieselgeruch nicht der Meeresluft, welche wir uns auf den Galapagos Inseln erhofft hatten.

Glücklicherweise war das Schiff nicht bis auf die letzte Kabine ausgebucht, so dass wir nach Rückfrage bei der Cruise-Direktorin einen Gratis-Upgrade in eine Suite auf dem A-Deck erhielten.

Uns war bewusst, dass wohl mit Ausschlafen für die nächsten paar Tage nichts wird. Wir wurden meistens zwischen 06.30h und 07.00h mit sanfter Musik und der zarten Stimme von Mishel aus dem Bett geholt.

Am 2. Tag erwachten wir vor der Insel Espagnola beim Punta Suarez – nach einem wunderbaren Frühstück mit allem was das Herz begehrt, brachte uns Jefferson mit dem Panga (Zodiac-Boot) an Land. Mit Boli (Abkürzung von Bolivar) unserem Naturalisten-Guide verbrachten wir gut 3 Stunden im „östlichen Teil“ der Insel und es gab eine geballte Ladung an Tieren zu sehen: Seelöwen Kindergarten (mit verspielten Babies), rot leuchtende Krebse, Albatrosse (die eigentlich von der Jahreszeit her nicht mehr dort sein sollten), Falken, Iguanas, die von uns sehnlichst erwarteten blue footed boobies (Blaufuss Tölpel), Nazca Boobies am Brüten oder bereits mit ihrem flumigen Nachwuchs, Schildkröten, die sich im Wasser am Paaren waren etc. etc.

Reto‘s Fotokamera war fast auf Serien-Modus am Bilder schiessen – absolut fantastisch!!!

Zurück an Bord wurden wir jeweils nach den Landausflügen mit gekühlten Tüchern und frischen Säften und Snacks von Salamon erwartet.

Boli hat uns gesagt, dass die Population der Blue Footed Boobies zurzeit stark rückläufig ist. Wir haben es uns aber so sehr gewünscht, diese niedlichen Vögel zu sehen, dass wir uns gesagt haben, falls wir keinen antreffen werden, streichen wir beide unsere Zehennägel „Quietsch-Blau“ und reisen so in die Karibik!! Da wir bereits am 2. Tag die tollen Blaufuss Tölpel zu Gesicht bekamen, wurde „leider“ nichts aus dieser Nagelfärbungs-Aktion.

Am Nachmittag war wieder „Kopf unter Wasser“ angesagt.

Auch bei der Insel Espagnola, jedoch an der Gardner Bay konnten wir riesige Fisch-Schwärme, eine Schildkröte, einen kleinen Hai, einen Adlerrochen, zwei Seelöwen und viele farbenfrohe Fische beobachten.

Anstelle eines weiteren Landausfluges an diesem Nachmittag, zogen wir beide es vor, unsere Körper im warmen Whirlpool wieder auf Betriebstemperatur zu bringen und mit einem Caipi den schönen Sonnenuntergang zu geniessen.

Jeweils vor dem Nachtessen machte „Boli“ in Form einer Power Point Präsentation ein Briefing für den folgenden Tag und versorgte uns zusätzlich mit vielen Informationen über die Geologie, Geschichte, Fauna und Flora und vieles mehr der einmaligen Galapagos Inseln – was immer hoch interessant war.

Wir haben auch erfahren, dass dieser Nationalpark – nach dem Barrier Reef in Australien – das zweitgrösste Marine-Schutzgebiet der Welt und an strengste Auflagen gebunden ist.

Erst seit einigen Jahren ist genau reglementiert, wie viele Schiffe sich mit Touristen, wo und an welchen Orten befinden dürfen. Auch dürfen die Inseln nur mit speziell ausgebildeten Naturalisten Guides besucht werden.

Wir finden es toll, dass die ecuadorianische Regierung frühzeitig erkannt hat, dass man zu solch wunderschönen Natur-Ressourcen Sorge tragen muss – BRAVO!! – da könnten einige südostasiatische Länder (insbesondere Thailand) noch etwas lernen!!!

Am 3. Tag ankerten wir bei der Insel Floreana. Boli schickte uns noch vor dem Frühstück bei der kleinen vorgelagerten Champion Island ins Wasser.

Der Fischreichtum ist gewaltig – fast vergleichbar mit den Malediven – was es jedoch auf den Galapagos kaum gibt, sind schöne farbige Hart- und Weichkorallen. Zu kalt sei das Wasser für diese Unterwasser-Flora. Der Meeresgrund wird meistens von weissem Sand und/oder Lavagestein dominiert.

Nach dem delikaten Frühstück ging es dann zum Landausflug auf die mystische Insel Floreana. Die Insel hat eine bewegte Geschichte – im 18. Jh. wurde sie mehrheitlich von Walfängern und Piraten in Beschlag genommen und im frühen 20. Jh. siedelten sich zwei deutsche Familien an, wobei einige dieser Familienmitglieder auf rätselhafte Weise verschwunden sind.

So warnte uns Boli, bevor wir den Fuss auf die Insel setzten, dass hier immer wieder Leute verschwinden…

Wir besuchten das „Post Office“ an der gleichnamigen Post Office Bay, welches Walfängern und Seefahrern im 18. & 19. Jh. mit einer postalischen Überseebrücke grossen Dienst erwiesen hat.

Heute hat sich dieses Post-Office mehr zu einem Touristen-Gag entwickelt – aber es funktioniert immer noch gleich wie dazumal: man lasse seine Post in einem zusammengeflickten Holzfass zurück und nehme die anderen Schreiben mit in sein Land, um sie persönlich zu überreichen.

Wir haben 5 Karten hinterlassen, welche gemäss Boli z.T. Wochen bis mehrere Jahre brauchen, bis sie ihren Empfänger erreichen… Wir sind selber gespannt, wie lange es dauern wird…

Eine Karte mit einer Empfängeradresse aus Lachen SZ haben wir mitgenommen und werden diese natürlich gerne persönlich überbringen.

Boli führte uns noch zu einem grossen Lava-Tunnel (Höhle), wo sich früher die Piraten versteckten und ihre Errungenschaften von ihren Schlachtzügen lagerten.

Die hübsche Cormorant Point Beach (auch auf der Insel Floreana), besuchten wir nach einer Siesta-Runde am späteren Nachmittag.

Hunderte von Meeresschildkröten suchen diesen weisssandigen Traumstrand auf, um ihre Eier zu vergraben. Entsprechend waren auch sehr viele Löcher im Strand zu sehen, wo gemäss Boli insgesamt über 10‘000 Eier gelegt waren. Die geschlüpften Jungen laufen später unter den gierigen Blicken der patrouillierenden Fregattvögel um ihr Leben über den Sand ins Wasser, wo sie dann von hungrigen kleinen Haien in Empfang genommen werden – nur etwa 1 von 1000 Schildkröten-Babies überlebt diesen „Spiessrouten-Lauf“… ja – das ist halt auch Natur…

Weiter konnten wir noch unzählige Stachelrochen im seichten Wasser beobachten und in der nahe gelegenen, grossen Flamingo-Lagune, stapften in weiter Ferne gerade mal drei dieser pinken Federbündel im Wasser.

Ein weiterer ereignisreicher Tag sorgte dafür, dass wir kurz nach den Nachtessen „hundemüde“ ins Bett fielen…

Am 4. Tag ging es auf die Hauptinsel der Galapagos „Santa Cruz“. Das Dorf „Puerto Ayora“ ist die Boomtown schlechthin und hat sich binnen 50 Jahren versechshundertfacht von 30 auf 18‘000 Menschen. Mit den strengen Auflagen seit 2008 wurde diesem exorbitanten Wachstum ein Riegel geschoben und es gab sogar Ausweisungen von illegalen Siedlern.

Mit einem kleinen Bus fuhr unser illustres Reisegrüppchen in die Highlands der Insel, wo alles saftig grün ist und die Grand Tortoises (Elefanten-Landschildkröten) in natürlicher Umgebung bewundert werden konnten. Diese riesigen Panzertiere werden bis zu 200 Jahre alt und gehören zu den ältesten noch auf der Erde lebenden Reptilien – einfach beeindruckend, wie gemütlich und langsam diese bis zu 300kg schweren Tiere sich bewegen – richtig schön für Fotografen, einmal in Ruhe und ohne grosse Zoomlinse Tieraufnahmen zu machen.

Für diese wie auch noch andere vom Aussterben bedrohte Tiere, wäre es heute ohne die Arbeit der internationalen Charles Darwin Foundation in Brüssel und ihrer zentralen Forschungsstation auf Galapagos sehr schlecht bestellt. Es ist schon toll, dass es solche Institutionen gibt!!

Wir machten noch eine kleine Wanderung zu einem grösseren Krater, es gab ein Mittagessen bei einer lokalen Bauernfamilie und noch einen Besuch einer weiteren Schildkröten-Aufzuchts-Station, bevor wir etwas Freizeit erhielten, um durch den netten Touristen-Ort zu schlendern.

In einem italienischen Restaurant gab es guten Kaffee und free WiFi – wo wir uns wieder einmal mit der Welt verbinden konnten und unsere Mailbox checkten.

Der 5.Tag startete mit einem Beach Walk auf der „Chinese Hat Island“ an der traumhaften, weisssandigen „Bachas Beach“.

Im glasklaren, türkisgrün schimmernden Wasser sahen wir Baby-Haie, Baby-Kofferfische und konnten beobachten, wie Pelikane sich aus luftiger Höhe ins Wasser stürzten und mit viel Erfolg ihre Fischmahlzeiten genossen.

Eine grosse Meeres-Schildkröte hatte offenbar mit Eier legen eine strenge Nacht hinter sich – total entkräftet versuchte sie ins Meer zu gelangen. Die Wellen schlugen sie jedoch immer wieder um das zurück, was sie mühsam im Sand vorwärts gekrochen ist – nach gut zwei Stunden war sie immer noch am selben Ort. Wir hoffen, sie hat es trotzdem einmal geschafft…

Weiter im Inland präsentierte sich in einer Lagune ein schöner Flamingo mit seinem farbigen Federkleid und diesmal glücklicherweise etwas näher.

Nach dem Mittag – wie konnte es anders sein, war schnorcheln angesagt. Sombreo Chino hiess der Ort, wo wir ins kalte Nass hüpften – Haie, Rochen und viele bunte Fische waren auch wieder mit dabei.

Die ultimativ tolle und erstmalige Begegnung im bzw. unter Wasser, waren die Galapagos Pinguine!!!

Diese kleinen Dinger sind ja vielleicht so etwas von flink im Wasser – wie Pfeilgeschosse unterwegs, waren sie kaum wahr zu nehmen. Zum Glück ruhten sich einige davon auf einem Lavafelsen aus und wir konnten sie ganz nahe (1m) vom Wasser aus beobachten.

Nach einer Siesta gab es nochmals einen Beach Walk an einer anderen Ecke der Chinese Hat Island – das Motto war einmal mehr: Seelöwen und ihre putzig kleinen Babies – „Mann“ kann sich kaum satt sehen an diesen an Land recht tollpatschigen Tieren. An einem Strandabschnitt war ein richtiges Gewimmel und Gewusel von Muttertieren, aber vor allem auch Babies. Die Sonne war schon recht tief und es gab ein wunderbar weiches Licht, so dass Reto fast nur noch seine Fotoaugen montiert hatte und bei einer Seelöwen-Highway den Rechtsvortritt nicht beachtete, worauf er einem kleinen Seelöwen-Baby auf die Schwanzflosse trat – beide schrien kurz auf und sahen sich gegenseitig mit grossen Augen an!! Das Seelöwen Baby hopste sogleich unverrichteter Dinge weiter und gab Reto das gute Gefühl, dem Kleinen nicht weh gemacht zu haben…

Die Abende waren stets gemütlich – auf dem Achterdeck genossen wir open-air unter dem Sternenhimmel köstliches Essen mit feinem Wein. Meisten sassen wir mit Phil & Marsha, dem Ärztepaar aus Houston zusammen und hatten viele angeregte und auch lustige Diskussionen. Sie sind zwei tolle Menschen und wir haben sie in dieser kurzen Zeit richtig ins Herz geschlossen.

Am 6.Tag ging es früh morgens auf die farbenprächtige Robida Island. Der Sandstrand und die Lavafelsen sind nicht nur ein wenig rot, nein sie leuchten richtig um die Wette, als würde es wo brennen. Die paar grünen Kakteen und Sträucher, die schneeweissen kahlen Bäume sowie der blaue Himmel und das Meer ergaben ein prächtiges Farbenspektakel. Die anwesenden Seelöwen, Pelikane, Iguanas und Boobies waren da noch das Tüpfchen auf dem i…

Kaum zurück an Bord hiess es Schnorchel-Ausrüstung fassen und ab ins Wasser – und dann kam Claudia‘s Highlight: in einer kleinen felsigen Bucht schwamm ein ganz verspielter Seelöwe, der scheinbar nur auf Claudia wartete, damit sie zusammen herum tollen können – Reto lag daneben und war begeistert, wie zutraulich und spielerisch sich das Tier bis auf wenige Zentimeter an Menschen heran wagte. Während mehreren Minuten machte der Seelöwe Faxen und Positionen im Wasser, als hätte er vorher in einem Zirkus gearbeitet – zwischendurch schwamm er wieder ganz nahe zu Claudia, sah ihr in die Augen, wie um zu fragen, ob ihr seine Vorführung gefällt – einfach herrlich!!!

Zurück an Bord – heisse Schokolade im heissen Jacuzzi – auch herrlich…

Nach dem Mittagessen, navigierte unser Kapitän zur James Island, wo wir bei der Sullivan Bay nochmals ins Wasser sprangen. Entweder waren unsere Körper vom „Morgen-Schnorchel“ immer noch nicht aufgewärmt oder ein paar Strömungen haben an dieser Stelle das Wasser abgekühlt – wir fanden es beide „saukalt“ und stiegen nach kaum einer halben Stunde wieder aus dem Wasser und genossen die wärmende Sonne bei Jefferson auf dem Zodiak-Boot, bis die anderen auch genug hatten.

Uns beide brachte fast nichts mehr aus dem warmen Jacuzzi – aber die Wanderung über das Lava Feld des jüngsten Ausbruches vor 120 Jahren auf der James Island wollten wir dann auch nicht verpassen.

Es war wirklich faszinierend – als ob man in einer anderen Welt oder auf einem anderen Planten ist – die Lavaströme haben ganz skurrile und spannende Formen hinterlassen – wir haben so eine Landschaft noch nie gesehen und waren echt beeindruckt.

Der 7. und letzte (volle) Tag startete mit einer kleinen Wanderung auf der Insel Bartolome zu einem bekannten Aussichtspunkt, wo wir eine grossartige Sicht auf die umliegenden Vulkanlandschaften und schöne Strände und Buchten hatten. Die Sonne stand genau auf der richtigen Seite und die Szenerie zeigte sich im Postkartenformat.

Nach zwei Stunden Fahrt mit der Grace um ein paar Inseln, ankerten wir bei der North Seymoor Island. Für diesen Schnorchel Ausflug haben wir Boli den „einfachen“ Auftrag gegeben, uns endlich ein paar Hammerhaie zu zeigen. Galapagos sei ja bekannt für diese – aber eben sind sie meistens etwas in tieferen Lagen und eher beim Tauchen als beim Schnorcheln zu sehen.

Nun bis anhin hat Boli alles gezeigt was er uns versprochen hat… Das Wasser war etwas aufgewühlt und die Sicht war nicht so toll – nach etwa fünf Minuten kam trotzdem bereits der Ruf und das Zeichen „HAMMERHAI“ und tatsächlich etwa 4-5m entfernt im trüben Wasser, jedoch deutlich zu erkennen, kreisten zwei stattliche vielleicht um die 3m grossen Hammerhaie für ein paar Sekunden um uns. Wir begegneten später nochmals zwei Exemplaren dieser seltsamen Hai-art – Boli hat erfüllt…

Dass wir noch junge Mantas, diverse Adlerrochen, viele Weisspitz-Haie und Seelöwen im Wasser gesehen haben – von dem sprach danach fast niemand…

Nach der Siesta machten wir unseren letzten Landausflug auf der North Seymoor Island – eine trockene karge Insel – aber dennoch ein Paradies für Tiere!!!

Das Highlight waren die balzenden Fregatt-Vogel-Männchen, die mit ihren weit aufgeblasenen roten Brustsäcken um die Weibchen buhlten.

Auch ein Blue Footed Booby Männchen führte einen Paarungstanz vor und konnte damit nicht nur uns beeindrucken – auch das Weibchen, welchem der Tanz eigentlich galt, watschelte nach der Vorführung völlig liebestrunken hinter ihrem Tänzer her.

Viele gelbe Land-Iguanas und Seelöwen-Babies rundeten diesen tollen Ausflug in eine weitere herrliche Tierwelt wunderschön ab. Das war wirklich ein würdiger Abschluss auf den Galapagos Inseln!!!

Zurück an Bord gab es nochmals ein gemütliches und feines Nachtessen. Boli präsentierte uns seinen Zusammenschnitt von kleinen Filmen und Fotos, den er für uns während der letzten Tage gemacht hat. Sieht also recht professionell aus – DANKE Boli – ein gutes Trinkgeld war ihm sicher.

Nach einem ausgedehnten Frühstück betraten wir in Baltra wieder Festland und wurden zum Flughafen gefahren, wo es hiess Abschied nehmen von den anderen Passagieren, aber vor allem auch, Abschied nehmen von diesen einmaligen und eindrücklichen Galapagos Inseln – wir waren begeistert!!!

Da es keine Flugverbindung gab, die uns am selben Tag von den Galapagos Inseln auf die Insel Bonaire in die Karibik bringen würde, schalteten wir noch eine Zwischennacht in einem netten Airport Hotel in Guayaquil ein.

Noch leicht im Galapagos-Flash ging es mit drei Flügen von Guayaquil via Bogota und Curacao nach Bonaire in die niederländischen Antillen der Karibik – zur letzten Destination unserer „Traumreise“!!

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