02c China 22.9.-16.10.13 (Teil 3)

Fortsetzung Teil 3 – upload vom 22.10.2013

Chongqing war eine weitere Stadt auf unserer China Reise. Wir wussten eigentlich nicht einmal, wie man den Namen dieser Stadt ausspricht, geschweige denn, wie gross sie ist und wo sie genau liegt. Wir waren sehr erstaunt als „Han“ unsere persönliche Reiseleiterin, erklärte, dass Chongqing die flächenmässig grösste Stadt der Welt ist. Die Fläche, welche zum Stadtgebiet gehört, hat eine Grösse von rund 84‘000 km2 (ziemlich genau doppelt so gross wie die Schweiz) und es wohnen etwas über 30 Mio Menschen in dieser Stadt. Bei der Besichtigungstour war eindrücklich zu sehen, mit welcher Geschwindigkeit diese Stadt gewachsen ist und auch noch wächst. Es sind fast an jeder Ecke Baustellen auszumachen und diese haben zum Teil Dimensionen, welche in unseren Breitengraden kaum vorstellbar sind.

Trotz der „Bauwut“ die dort herrscht, hat die Stadtverwaltung vor einigen Jahren ganz geistesgegenwärtig die Altstadt unter Schutz gestellt. Obwohl es immer noch einer dieser Feiertage war, wagten wir uns mit x-tausend anderen Chinesen in die schmalen Gassen dieses Altstadtkerns. Die eng ineinander gebauten Holzhäuser (sog. Schwalbennestbauweise), die steilen Treppen, die verschiedenen Gerüche etc. gab diesem Stadtteil eine schöne, herkömmliche chinesische Atmosphäre und hat uns, trotz den viel Leuten, sehr gut gefallen. Apropos Gerüche – unsere Nasen müssen manchmal und in gewissen Gebieten schon einiges aushalten. Mittlerweilen sind sie auch etwas abgehärtet. Es gibt jedoch einen ultimativ bestialischen Geruch, welcher uns schon einige Male zum „Spiel – wer kann länger die Luft anhalten“ führte. Hier haben wir nun endlich erfahren, was uns jeweils zum fluchtartigen Laufen gezwungen hat. Wen wunderts, es ist selbstverständlich etwas, das die Chinesen essen – wie es der Name schon sagt: es ist ein „stinkender Tofu“. Also Menschen mit einem nur einigermassen normalen Geruchsempfinden kommt es wahrscheinlich nie in den Sinn, an dieser braunen, schlabrigen Masse zu riechen oder sie sogar zu essen.

Wir fuhren dann auf den mit 280m höchsten Punkt – den Mispel-Hügel. Trotz des sonnigen Wetters war durch den Dunst relativ wenig vom gigantischen Ausmass dieser Stadt zu sehen. Dunst ist in dieser Stadt offenbar normal. Die Sonne scheint hier sehr oft und durch die wasserreichen Gebiete und die Flüsse gibt es entsprechend viel Dunst und Nebel. Darum wird die Stadt auch als „Nebelstadt“ bezeichnet.

Auf diesem Hügel bekamen wir noch eine private Vorführung einer chinesischen Tee-Zeremonie – wie werden die verschiedenen Teesorten genau zubereitet und auch wie der Tee getrunken wird. Dies war eigentlich noch ganz spannend – aber im Wesentlichen ging es mehr darum, uns anschliessend Tee zu verkaufen.

Eigentlich sind wir nicht so die „Museums-Besucher“ – Han konnte uns jedoch davon überzeugen, das „Dreischluchten-Museum“ zu besuchen. In Anbetracht, dass wir für die nächsten drei Tage auf dem Yangtze-Fluss bzw. den Dreischluchten verbringen werden, war das Museum sehr interessant und wirklich auch gut in Szene gesetzt. Wir besuchten noch einen chinesischen Grossmarkt – zum Glück war die Fisch- und Fleischabteilung bereits am aufräumen …! Beim Gemüse und den Früchten konnten wir gut längere Zeit verweilen – es hatte viele für uns fremdartige und interessante Gemüse- und Früchte-Sorten.

Bevor wir dann zum Pier für das Einschiffen gefahren wurden, durften wir zum Nachtessen eine besondere Speziallität dieser Region geniessen. „Huo Guo“ auf Deutsch Feuertopf ist eine Art „Fondue Chinoise“. Man hat eine scharfe und eine weniger scharf kochende Brühe, wo man Fisch, Fleisch und Gemüse eintaucht und versucht, es zum richtigen Zeitpunkt wieder zu fischen, um es mit Reis zu essen. War sehr lecker – die scharfe Suppenabteilung war aber auch sehr scharf….(schwitz, hust, stöhn).

Nach dem Essen ging es zum Einschiffen an Bord der Victoria Jenna. Wir waren sehr positiv überrascht von dem schönen Schiff. Mit rund 190 Kabinen und Baujahr 2009 war es eines der grössten und neusten Schiffe auf dem Yangtze Fluss und hatte so ziemlich viele Annehmlichkeiten zu bieten. Die Victoria Cruise ist eine Amerikanische Reederei und dieses Schiff stand auch unter amerikanischem Management – was mitunter vielleicht auch ein Grund war, dass das Personal für chinesische Verhältnisse ausserordentlich freundlich und hilfsbereit war. Das Schiff war zu gut ¾ belegt und etwa die Hälfte davon waren „Langnasen“. Beim Einchecken wurden wir noch gefragt, ob wir unsere Superior Doppelkabine noch upgraden wollen. Nach Besichtigung der diversen Suiten – wo auch einige sehr gross und teuer waren, haben wir uns für eine Junior-Suite zu einem fairen Aufpreis entschieden. Nach einem Sicherheitsbriefing, war um 21.00h die Ausfahrt – wir genossen auf dem Observationsdeck die farbenfroh beleuchtete Skyline von Chongqing.

Am nächsten Morgen vor dem ersten Landausflug fanden wir uns rechtzeitig mit vielen anderen Gästen auf dem untersten Deck für das Frühstück ein. Sie wollten uns nicht in diesen Speisesaal herein lassen, da wir nicht auf dieser Gästeliste standen. Nach einem kurzen Moment wurde uns mitgeteilt, dass für uns ein Tisch in einem anderen Speisesalon, zuoberst auf dem Executive Deck bereit stehe. Wow – daran haben wir gar nicht mehr gedacht, dass wir dies bereits so vorgebucht haben. Dass wir nicht mit hundert Chinesen im gleichen Saal essen müssen, sondern ein schöner Zweiertisch an der Fensterfront in einem ruhigen Speisesaal hatten, war eine weitere freudige Überraschung.

Die drei Tage auf dem Yangtze Fluss waren schön und vor allem erholsam. Der Landausflug zur Geisterstadt Fengdu, die Ausfahrt mit kleinen Booten in die Wu-Schlucht, sowie die Besichtigung des etwas umstrittenen und grössten Staudamm-Projektes der Welt waren spannend und interessant, aber nichts Spektakuläres.

In den drei Tagen legten wir immerhin 680km flussabwärts mit dem Schiff zurück. Die an uns vorbeifahrende Landschaft genossen wir entweder vom obersten Observationsdeck oder vom Balkon unserer Kabine. Es gab viele unterschiedliche Gegenden zu sehen – städtische wie auch landwirtschaftliche Gebiete bis zu den unberührten engen und teilweise recht imposanten Schluchten.

Etwas Kopfzerbrechen machte uns noch der empfohlene Dresscode für das Captains-Dinner. Wir hatten das kleine Schwarze und den Smoking natürlich nicht dabei. Ja – die meisten haben sich schon recht „herausgeputzt“ und die glitzernden Sachen angezogen. Wir gaben alles und zogen das schönste Hemde bzw. T-Shirt an, das wir hatten – die langen Hosen vermochten sogar die Turnschuhe grösstenteils abzudecken – so fielen wir eigentlich gar nicht so stark aus der Reihe.

Am Abend gab es jeweils, wie auf solchen Schiffen üblich, eine Show bzw. ein Abendprogramm. Claudia meinte am zweiten Abend, dass wir in den vorderen Reihen die schönen farbenprächtigen Trachten am besten sehen. Der Saal war sehr gut gefüllt und wir konnten gerade noch zwei Plätze in der ersten Reihe ergattern. Mit viel Rauch und lauter Musik gab noch ein Zauberer einige Tricks zum Besten und wie es halt so ist, brauchen Zauberer manchmal noch einen Assistenten aus dem Publikum – dass ein chinesischer Artist am liebsten eine hübsche „Langnasen-Dame“ aussucht, war eigentlich fast logisch. So zielten die Scheinwerfer plötzlich alle auf Claudia und sie wurde unter tosendem Applaus auf die Bühne geholt. Sehr talentiert, als hätte sie noch nie etwas anderes gemacht, hat Claudia mit dem Zauberer souverän den Trick vorgeführt. Vielleicht eine versteckte Berufung – wer weiss nach unserer Reise….

In Yichang haben wir zum Ausschiffen angelegt, wo wir abgeholt und zum Flughafen gebracht wurden. Obwohl wir uns eigentlich nur im westlichen Teil von China bewegten, sah man, wie riesengross dieses Land ist. Bereits zum vierten Mal innert wenigen Tagen bestiegen wir wieder ein Flugzeug, um zum nächsten Ort nach Suzhou zu gelangen.

Abholung vom Flughafen und Transfer zum Hotel klappten einmal mehr einwandfrei. Das Hotel war sehr neu und mit futuristischem „Touch“ sehr witzig eingerichtet.

Suzhou zählte einst zu Chinas schönsten Städten. Einige Wasser-Kanäle schlängeln sich heute noch, überspannt von vielen Brücken durch das ehemalige „Venedig des Ostens“. Heute ist daraus eine weitere Megastadt entstanden und hat im Grossraum eine „bescheidene“ Einwohnerzahl von über 10 Mio. Wir glauben bald, in China gibt es kaum eine Stadt, mit einer nach unseren Massstäben überschaubaren Einwohnerzahl.

Am ersten Abend gingen wir mit knurrenden Magen in die von unserem Hotel nahe gelegenen Fussgängerzone. Unzählige Strassenküchen säumten die Seitengasse der Hauptfussgängerzone. Wie sagt man so schön, Hunger ist der beste Koch. Nebst den bekannten weniger schönen Gerüchen (stinkender Tofu) gab es auch interessante Kochstände mit aufgereihten Schüsseln, welche mit verschiedenem Gemüse, Nudeln und Fleisch gefüllt waren. Wir wollten wissen, was für Fleisch darin ist. Logischerweise kam die Antwort in chinesischer Sprache – wir wechselten dann zur Tier- und Gebärdensprache und mit „No – wuff,wuff“ oder „No – miau, miau“ oder noch „No – määää“ entstand eine lustige „Konversation“ und wir konnten zumindest all das ausschliessen, was wir bestimmt nicht essen wollten. Dieses „Suppen-Nudel-Gemüse-Fleisch“ Gericht wurde noch entsprechend rassig gewürzt und schmeckte ganz lecker. Die Schüssel reichte locker für uns beide und mit 10 Yuan, umgerechnet 1.50 CHF, war es mit Bestimmtheit eines der preiswertesten Nachtessen, welches wir bis jetzt je hatten.

Am nächsten Morgen holte uns „Mister Chi“ unser Guide beim Hotel ab und wir besichtigten zwei verschiedene chinesische Gartenanlagen. Suzhou ist die eigentliche Geburtsstädte der chinesischen Gartenbaukunst. Während der Ming-Dynastie wurden rund 270 grosse Gartenanlagen gebaut, wovon einige Dutzend noch erhalten werden konnten und seit 1997 zum UNESCO-Weltkulturerbe zählen. Es ist wirklich ein meditatives Erlebnis, durch solche Anlagen zu spazieren und zu sehen, wie die Elemente Wasser, Steine, Brücken, Blumen, Gebäude etc. kunstvoll angelegt sind. Wir sahen den Garten des „bescheidenen Beamten“ – wobei wir nicht das Gefühl hatten, dass er wirklich bescheiden war. Und den Garten des „Meisters der Netze“.

Am Nachmittag fuhren wir nach Tongli, welches zu den schönsten Beispielen der für das untere Yangtze-Delta typischen Kanal- bzw. Wasserdörfer zählt. Kurz vor unserer Ankunft in Suzhou war ein Taifun durchgezogen und hat die Wasserkanäle des Dorfes mächtig ansteigen lassen. Beim ersten Foto, welches Reto am Kanalrand stehend machte, gab es bei der Durchfahrt eines Bootes gleich mal nasse Füsse von den Wellen. Wir entschieden uns auch, sicherheitshalber den Lunch im oberen Stock des direkt am Kanal gelegenen Restaurants einzunehmen.

Das Wasserdörfchen mit den vielen Kanälen und Brücken ist wirklich sehenswert. Es war aber auch deutlich zu erkennen, dass durch die grösseren Touristenströme und die dadurch entstanden Imbiss-, Souvenirstände sowie Restaurants an den Kanälen, der ursprüngliche Charakter des Dörfchens allmählich leider auch verloren ging.

Zurück in Suzhou hatten wir wieder „Freizeit“ für uns. Übrigens ein Wort, welches die Reiseleiter oft und gerne benützen – sie brauchen sich in dieser Zeit nicht um ihre Gäste zu kümmern – ehrlich gesagt waren auch wir zwischendurch gerne ohne Guide im Nacken unterwegs. Er hat uns noch empfohlen, den Blumen- und Vogelmarkt in der Nähe unseres Hotels zu besuchen. Wir liefen jedoch nur ein paar wenige Meter in diesen Markt hinein. Die Blumen waren ja noch schön zum Sehen – wie die Tiere (neben Vögeln leider auch noch junge Katzen und Hunde, Eichhörnchen, Kaninchen etc.) jedoch präsentiert wurden, entsprach nicht unserem Verständnis einer artgerechten Tierhaltung. Wir brachen diesen Ausflug dann sehr schnell ab und kehrten auf dem Absatz um 180°.

Am anderen Tag wurden wir zum Bahnhof gebracht und mit dem Rapid-Schnellzug (etwas ähnliches wie der Shinkansen in Japan) fuhren wir mit gut 300km/h in ca. einer halben Stunde und mit reservierten Plätzen im Erstklass-Abteil sehr bequem nach Shanghai.

Shanghai schon wieder ein „kleines“ Städtchen. Nach Aussage von unserem Guide hat Shanghai rund 2 Mio mehr Einwohner als Peking, also ca. 22 Mio und ist somit die grösste Stadt der Welt. Eine halbtägige Stadtrundfahrt mit ihm zeigte uns einen ersten Eindruck dieser Giga-Metropole. Heute ist Shanghai DAS Symbol des atemberaubenden Wirschaftswachstums Chinas, am deutlichsten vor Augen geführt durch den Bauboom in Pudong, dem zukünftigen Finanzzentrum Chinas und Asiens. Und in der Tat, die Skyline von Pudong ist sehr spektakulär. Wir mussten beide zugestehen, dass Shanghai von allen Städten, welche wir bis jetzt bereist haben (das sind nicht mal so wenige) die eindrucksvollste Skyline zu bieten hat. Auf der gegenüberliegenden Seite von Pudong erstreckt sich der sogenannte „Bund“ mit vielen Prachtbauten mit asiatischen und kolonialen Baustilen. Dies ist ein Architektur-Schauspiel sondergleichen.

Zum Glück lag unser Hotel-Zimmer im 29. Stock und mit fantastischem Blick auf Pudong und den Bund. Man konnte sich kaum satt sehen, sei es bei Nacht oder bei Tag. Und wenn wir mal auf dem Zimmer waren, klebten wir an der Glasfront wie Saugnäpfe.

Am zweiten Tag in Shanghgai „mussten“ wir dann sicher noch auf einen der hohen Towers im Pudonggebiet, die Ausmasse der Stadt mal von oben sehen. Wir wählten das Shanghai World Financial Center, welches wie ein Flaschenöffner aussieht. Ein Lift jagte uns mit 10m/sec innert Kürze auf 474m Meter über Grund. Die Aussicht bei wolkenlosem und für einmal wenig dunstigem und sehr sichtigem Wetter war überwältigend. Zur Zeit wird unmittelbar neben diesem Tower das nächste Grossprojekt realisiert. Der Shanghai Tower soll 632m hoch werden und die aktuelle Höhe der Baustelle beträgt ca. 550m. Es war spannend – zumindest für „Bau-Chnuschtis“ – von fast auf gleicher Höhe und so nahe direkt in diese Baustelle zu sehen.

Auf der Yangtze-Flussfahrt lernten wir Pete und Vanessa kennen. Australier, welche seit drei Jahren in Shanghai leben. Von ihnen bekamen wir noch einige nützliche Tipps, wo wir in der Stadt gut essen oder was wir nicht verpassen sollten. Einer dieser Tipps war z.B. der Heiratsmarkt. Man kann es kaum glauben, wenn man es nicht mit eigenen Augen gesehen hat. Hier bieten Eltern ihre Kinder zum Heiraten an. Es waren hunderte Mütter und Väter, welche die A4 geschrieben Steckbriefe an aufgespannten Schirmen präsentierten oder an Bäumen aufhängten. Mehrheitlich waren es schon eher schwierig vermittelbare Kinder, die es galt unter die Haube zu bringen. D.h. zu alt / geschieden mit Kind / unvorteilhaftes Aussehen (es hatte auch viele Inserate ohne Foto – warum wohl?) Auf alle Fälle war es sehr amüsant, aber irgendwie auch traurig, diesen Markt zu sehen und den Verhandlungen zwischen Eltern (auch wenn man nichts verstand) beizuwohnen.

Mit einem überaus feinen Nachtessen im „Lost Heaven“ (auch ein Tipp von Pete und Vanessa) schlossen wir den schönen Aufenthalt in Shanghai stilvoll ab. Eine Stadt die man wirklich gesehen haben muss!

Weiter ging es mit einem 2 ½ h Flug zur letzten Destination von China nach Hongkong. Eigentlich gehört Hongkong noch nicht richtig zu China und wenn man die Hongkonger fragt und wie wir es etwas herausgespührt haben, möchten sie auch nicht wirklich gerne zu China gehören. Auf alle Fälle wurde China am 1. Juli 1997 von der britischen Kronkolonie an China zurückgegeben. Jedoch verpflichtete sich die chinesische Regierung, Hongkong den Status einer Sonderverwaltungszone zu geben und dass für die nächsten 50 Jahre das System nicht angetastet werde. Beibehalten wurden u.a. der Linksverkehr sowie das Bildungs- und Währungssystem. Auch die Grenzen existieren weiterhin, so benötigen die normalen Bürger Chinas immer noch eine Sondergenehmigung zum Besuch Hongkongs.

Auf unserem Reiseprogramm stand Transfer „by Benz“ – wir dachten es sei auch noch nett, dass uns jemand mit einem europäischen Namen vom Flughafen abholt. Es war dann jedoch weniger die Person als die protzige Mercedes-Benz-Limousine, welche uns sehr gemütlich nach Hongkong ins Hotel fuhr. Auf der Fahrt in die Stadt waren wir von der schönen, grünen und hügeligen Landschaft mit vielen kleinen Ständen und Buchten positiv überrascht.

Unser Hotel war auf der Kowloon – Festlandseite. Hongkong selber ist eine Insel, welche mit Tunnels oder ständig fahrenden Personenfähren sehr einfach zu erreichen ist. Um auf die Hongkonger Seite zu gelangen, nahmen wir am ersten Tag auch eine mit Dieselmotor ausgestattete, vor sich hin stinkende Personenfähre. Beim Übersetzen über den Victoria Harbor gab es von der Fähre aus eine sehr schöne Sicht auf beide Seiten der Skylines. Es sei hier schon erwähnt – die Skyline von Hongkong hat auch viele einzigartige Gebäude und sieht echt toll aus. Aber mit jener von Shanghai vermag sie nach unserem Empfinden nicht ganz mithalten.

Am nächsten Tag hatten wir eine Halbtages-Stadt-Rundfahrt mit Calvin einem aufgestellten, jungen Guide aus Hongkong, welcher uns viel, manchmal auch sehr viel über die Stadt, die Geschichte und auch sich selber und seine Familie erzählte. Mit dem Tram (made in Switzerland „vonRoll“) fuhren wir auf den 380m hohen „Victoria-Peak“, wo man eine relativ schöne Aussicht über Hongkong hat. Leider verschwand die schöne Stadt etwas im Dunst und eine Wolkendecke wollte die Sonne auch nicht so richtig durch lassen.

In Aberdeen besichtigten wir den Hafen mit seinen  Fischerbooten und eine kurze Shoppingtour auf dem Stanley Markt (wo Reto zwei schöne Polo-Hemden für je CHF 6.– erstand – mal sehen, ob sie die erste Wäsche überstehen) rundeten die Stadtrundfahrt ab.

Den letzten Tag unserer China-Reise verbrachten wir nochmals auf Hongkong-Island. Wir fuhren mit dem Hillside Escalator (eine Aneinanderreihung zahlreicher Rolltreppen mit einer Gesamtlänge von 800m), tranken Kaffee (und später Wein) in den trendigen Bars des Szeneviertels SoHo und für das Abendessen lachte uns ein „Italiener“ an …

Ganz am Anfang unserer China-Reise erklärte uns eine Reiseleiterin, dass China das erklärte Ziel habe, bis in vier Jahren im Tourismus die Nummer 1 auf der Welt zu werden.

Auch wenn sie dies materiell hinkriegen, über schönste Landschaftsressourcen verfügen und viel Kulturelles bieten können, glauben wir nicht daran. Das Volk ist ganz einfach touristisch noch nicht soweit.

Unser Resümee: China verfügt über unheimlich schöne Landschaftsressourcen (wovon wir nur einen kleinen Teil gesehen haben) und hat viel Kulturelles und Geschichtliches zu bieten. Für das Volk konnten wir uns leider nicht erwärmen – wir sind uns nicht sicher, ob ihre Ernsthaftigkeit von der jahrelangen kommunistischen Unterdrückung kommt und auch touristisch können sie noch in Sachen Kundenfreundlichkeit ganz viel dazulernen. Trotzdem war es eine überaus tolle Erfahrung und wir möchten es nicht missen dieses Land bereist zu haben.

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