China 22.9.-16.10.13 (Teil 1)

Im Vorfeld haben wir vieles über die äusserst schönen Landschaften und die interessanten Gebiete der Weltmacht China gehört und gelesen – jedoch nicht wirklich viel Gutes über das Verhalten des Chinesischen Volkes selber.

Wir haben uns vorgenommen, dieses Land ohne Vorurteile zu betreten, um unser eigenes Urteil bilden zu können. Trotzdem sind wir mit einer leichten Ungewissheit, was uns in China erwartet, Richtung Peking unterwegs gewesen.

Bereits während des kurzen Fluges von Tokyo nach Beijing mit der China Air und logischerweise voller chinesischer Passagiere und chinesischer Besatzung, wurde uns leider sehr schnell bewusst, dass wir von den guten Manieren und der extremen Freundlichkeit der Japaner nun definitiv Abschied genommen haben.

Positiv überrascht waren wir jedoch, wie einfach und speditiv die Einreise auf dem riesigen Flughafen von Beijing erfolgte. In Windeseile waren wir durch den Zoll und konnten unser Gepäck entgegen nehmen und standen wenige Minuten später beim Ausgang des Flughafens, wo uns unser Shuttle-Service (Guide plus Fahrer) bereits erwartete.

Während der 40-minütigen Fahrt mit dem PW zu unserem Hotel wurden wir mit Informationen von Sarah regelrecht bombardiert – inklusive ihrer ganzen Lebensgeschichte und Foto’s von ihrer Tochter und ihrem Mann. Wir hatten fast das Gefühl, wieder zum Flughafen zurückfahren zu können, um die nächste Destination anzufliegen, da wir nun bereits alles von Peking wissen und gehört haben 😉

Im Hotel Bamboo Garden – was auf den ersten Blick einen netten Eindruck machte – eingecheckt und uns gemütlich und feinsäuberlich im Zimmer eingerichtet. Da es dann draussen bereits dunkel war, wollten wir die ersten Schnupperversuche in der 20 Millionen Stadt nicht bei Nacht durchführen, obwohl dies von Seiten der Sicherheit her kein Problem wäre. Wir entschlossen uns, im hoteleigenen Restaurant zu dinieren. Ausser dass im Raucherteil eine Männergruppe in chinesischer Manier lautstark am Essen war, waren wir mit einem allein reisenden Europäer im Restaurant die Einzigen. Das mit vier Kellnerinnen etwas überdotierte weibliche Personal konnte unsere Fragen zu den Gerichten bei der Menübestellung mangels Englischkenntnissen nicht wirklich beantworten. Der Chef de Service musste her, um seinen Damen helfen zu können. Mit einem Reisgericht für Claudia und Fried Rice mit Sweet and Sour Pork für Reto wollten wir unseren kulinarischen Höhenflug in China starten.

Mit einem Auge konnte Reto beobachten, wie sich der am anderen Tisch sitzende Europäer über unsere Fragen zur Bestellung amüsierte.

Claudia’s Reisgericht war o.k. – aber Reto’s Schwein wurde in der Küche offenbar, ohne die Knochen zu entfernen, mit einem Beil in Stücke zerlegt und von Sweet noch Sour war keine Spur zu finden. Unser kulinarischer Flug ging eher in die Hose als in die Höhe. Und blöd wie ein „wohlerzogener“ Schweizer nur sein kann, wird anstandshalber trotz ziemlich widerlichem Geschmack das Fleisch ausgegessen. Die Nacht war dann für Reto alles andere als erholsam. Das „schweinische“ Aufstossen raubte ein paar Stunden Schlaf und musste mit viel Wasser und einer Magentablette etwas beruhigt werden.

Wir konnten dann miterleben, wie schnell die Freude, das Richtige bestellt zu haben, am Nachbartisch zu Ende ging. Spätestens als das Gericht bei ihm direkt vor seinen Augen auf den Tisch gestellt wurde, wechselte sein Gesichtsausdruck von einem vergnüglichen und hämischen Lächeln zu einem mit gerunzelter Stirn und grossen Augen schüttelndem Kopf. Auch nach stochern und wühlen im Topf sah es nicht besser aus.

Nachdem wir in letzter Zeit fast ausschliesslich in grossen Städten Japan‘s unterwegs waren und das Wetter sich auch eher bedeckt zeigte, war der Drang, sofort ins „Städtchen“ zu stürzen, nicht riesig. Zuerst gemütlich Frühstücken – ähhh falsch – eigentlich war es nur „stücken“ denn es war weder früh noch gemütlich. Gut, nun haben wir auch ein chinesisches Frühstücksbuffet kennen gelernt…

Wir nahmen uns dann noch Zeit, die Homepage von Japan mit Foto’s und Berichten zu vervollständigen und zu aktualisieren.

Um sich auch in dieser Big-City einigermassen zurecht zu finden, ist der Gang auf ein Tourist Informationscenter immer ein guter Anfang. Sehr erstaunt waren wir, als uns die Receptionsdame mitteilte, dass es in Beijing keine Tourist Offices gibt. Ist ja auch nicht so schlimm – da sie ja nur die zweitgrösste Stadt der Welt ist, wird sie wohl noch überschaubar sein…

Zum Glück liegt das Hotel bereits innerhalb des zweiten Ringes, sozusagen Down Town. Ausgerüstet mit einer halbwegs brauchbaren Stadtkarte (ohne Massstab und Himmelsrichtungen) und unserer heruntergeladenen Offline-Stadtkarte auf dem iPhone, machten wir uns zu Fuss auf Erkundungstour.

Kaum ein paar Minuten gelaufen, wollten uns ein paar eher untrainiert wirkende Herren bereits Rikscha-Fahrten (Fahrradtaxi) verkaufen. Das musste wohl auch das Indiz sein, dass wir eine Touristengegend erreicht haben. Um die Ecke war dann auch der Drum Tower sichtbar, welchen wir über die sehr steile Treppe erklommen haben und einen ersten kleinen Überblick der Stadt im näheren Umkreis erhielten. Wir lokalisierten von dort oben gleich auch eine nett aussehende Gegend, welche wir anschliessend ansteuern konnten. Wie man sich an den überdimensionalen Trommeln auf diesem Turm austobte, führte uns noch eine fünfköpfige Trommeltruppe vor.

Anschliessend schlenderten wir durch das hübsche Shichahai Hutong Gebiet – eines der wenigen noch erhalten gebliebenen Altstadtviertel mit vielen kleinen Shops, Restaurants und Bars.

Offenbar haben wir gleich zu Beginn eine schöne Ecke der Stadt gefunden. Und nachdem wir auch noch einen feinen Cheese Cake und Caffee Latte geniessen konnten, hat die Stadt Beijing die ersten Punkte auf ihr Konto schreiben können. Dass die Stadt bei der Sauberkeit der Strassen und den öffentlichen Toiletten nicht einmal ansatzweise mit den japanischen Städten mithalten kann, waren wir uns eigentlich von Beginn weg bewusst. Darum ist es von Vorteil, die längeren „stinkwichtigen“ Sitzungen noch im Hotel abhalten zu können, um den Gang auf öffentliche Toiletten zu vermeiden.

Als nächstes stand ein zweitägiger Ausflug mit Übernachtung in einem einfachen Guest House irgendwo im chinesischen Hinterland auf dem Programm.

Pünktlich um 07.30h wurden wir von Cindy, unserer Reiseleiterin und ihrem Chauffeur abgeholt. Die Fahrt ging Richtung Osten zu den kaiserlichen Qing Gräbern, welche seit 2000 zum UNESCO Weltkulturerbe gehören. Auf der Fahrt aus der Stadt wurde man sich bewusst, wie riesig diese Stadt eigentlich ist. Cindy erklärte uns, dass Beijing immer noch ein grosses Wachstum aufweist. Dies ist unverkennbar, wenn man die vielen und riesigen Wohnsilo‘s-Baustellen sieht. Einige Baustellen sind mit 20-30 Turmdrehkränen so gross, wie es wahrscheinlich in der Schweiz keine einzige gibt – unglaublich. Zurzeit wird auch der nächste Strassenring um den äussern Stadtteil gebaut und weist eine Länge von 400 km auf.

Nach gut 2 ½ Stunden Fahrt erreichten wir die Gräber. Und auch hier wird mit neuen Wegen, Mauern, Alleen, vielen Blumen etc. alles neu gebaut und für künftige Touristen hergerichtet.

Die Gräberanlagen waren echt beeindruckend – grosszügige und pompöse unter- und überirdische Bauten mit vielen filigranen Details versehen, die für mehrere Kaiser (und dessen Konkubinen) & Kaiserinnen der Qing-Dynastie streng nach Feng Shui errichtet wurden.

Nachdem Cindy uns ausfragte, was wir gerne bzw. nicht gerne essen, bestellte sie uns ein wirklich feines chinesisches Mittagessen. Das war wie Balsam auf den angeknacksten kulinarischen Start in China. Weiter ging es auf etwas abgelegen Strassen durch kleinere Dörfer und das chinesische Hinterland nach Huangya. Nach dem „Grossstadtleben“ genossen wir die Fahrt durch das Grüne mit Aussicht auf Baumterrassen, umliegende Berge, Täler und Gewässer sehr.

Beim Huangya Pass bestiegen wir dann einen Teil der grossen Mauer, welche in diesem Abschnitt rekonstruiert wurde. Hunderte von Treppentritten stiegen wir hoch, bis wir einen schönen Blick auf das Tal und die umliegenden Berge im langsam sinkenden Sonnenlicht hatten.

Bezug des „einfachen“ Guest House. Gemäss Beschrieb in unserem Reiseprogramm sind wir davon ausgegangen, dass wir nicht in einem Luxushotel nächtigen werden. Ja – es war sehr einfach. Das Bett extrem hart, sodass wir noch ein paar Deckenunterlagen nachbestellten, damit wir am nächsten Morgen nicht wie „gerädert“ aufstehen müssen.

Bevor die Dunkelheit ganz einbrach, schlenderten wir noch etwas durch das Dörfchen. Auch hier haben wir keine „Nichtasiaten“ gesehen – wir wurden manchmal schon etwas wie Ausserirdische angestarrt. Aber es war für uns spannend, die einfache Lebensweise in einem abgelegenen Dorf im chinesischen Hinterland sehen zu können.

Cindy führte uns zum Nachtessen in ein nahe gelegenes, lokales Restaurant. Wir waren die einzigen vier Gäste. Wie am Mittag sassen Cindy und der Chauffeur an einen anderen Tisch. Als wir sie beide einluden und falls sie es auch möchten, gemeinsam an unserem Tisch zu essen, meinte sie, dass es uns wahrscheinlich nicht gefallen würde, ihnen beim schnellen und nicht sehr gepflegten Essen zuzusehen und sie darum lieber an einem separaten Tisch essen möchten.

Alles klar, kein Problem – so hatten wir auch ein wenig unsere Privatsphäre. Es wurden viele Schüsseln an unseren Tisch getragen – Gemüse, Reis, Nudeln, und eine grosse Schüssel mit der Hausspezialität, einem speziell zubereitetem Huhn. Wer soll denn das alles essen? Wir probierten aus allen Schüsseln, bis sich Claudia der Hühner-Hausspezialität zuwendete. Sie zog die grosse Schüssel mit der gräulich-braunen, etwas undefinierbaren Sauce zu sich. Die für Poulet sehr dunklen, mit Knochen durchsetzten Stücke sahen eigentlich gar nicht so wie Poulet aus. Wir fragten uns, ob es wirklich Huhn sein kann. Bei der näheren Untersuchung des Fleisches starrte Claudia plötzlich völlig entsetzt in die Schüssel. Es waren nicht nur die komischen Fleischstücke auszumachen, nein aus der Brühe tauchte auch ein ganzes Hühnerbein mit Haut, Haaren, Krallen und allem Drum und Dran auf. Es ist also tatsächlich Huhn, aber wir waren uns dann relativ schnell einig, dass wir diese Hausspezialität gerne den Chinesen zum essen überlassen.

Nach einer „hart“ gelegenen Nacht, wurde uns zum Frühstück in chinesischer Manier einiges an „Futter“ serviert. Unsere Reiseleiterin sorgte noch liebevoll dafür, dass nebst den vielen chinesischen Speisen mit Toastbrot, Butter und Eier ein paar Sachen dabei waren, welche eher unserem morgendlichem Geschmack entsprachen.

Die Weiterfahrt zum Ausgangspunkt unserer Wanderung auf der grossen Mauer sollte gemäss Angaben von Cindy gut eine Stunde dauern. Wir fuhren auf Nebenstrassen durch Täler, entlegene Dörfer und über Berge. Wir hatten grosse Freude, dieses chinesische Hinterland so hautnah erleben zu dürfen. Was wahrscheinlich weder unsere Tourguidin noch unser Fahrer wussten: in einigen Bereichen wurde die Durchfahrt infolge des Baus einer Highway massiv eingeschränkt. Vor allem für Reto war es eindrücklich zu sehen, wie durch gebirgiges Gebiet und über x Kilometer viele lange Viadukte und Tunnels mit tausenden von Arbeitern gebaut wurden.

Nach gut zweieinhalb Stunden erreichten wir unser Ziel in der Nähe von Gubeikou, wo wir unsere Wanderung auf der Grossen Mauer bei Panlongshan starteten. Nach einer kurzen Begleitung unserer Reiseführerin, wanderten wir alleine weiter, auf einem der ursprünglichsten Abschnitte der Grossen Mauer und abseits der grossen Touristenmassen. Bei Sonnenschein und wolkenlosen Himmel auf einem der sieben Weltwunder stehen zu dürfen – mit Blick auf die Grosse Mauer, welche sich bis zum Horizont über viele Kilometer über die endlos scheinenden Berge und Täler windet, ist ein Gefühl, das mit Worten nicht beschrieben werden kann. Wir hatten so viel Freude, dies zusammen zu erleben, dass unsere hochgestiegenen Emotionen unsere Augen nicht trocken liessen. Dies sind Momente, die wahrscheinlich für das ganze restliche Leben in Erinnerung bleiben und uns auch bestätigen, dass wir mit dieser Reise wirklich etwas ganz Besonderes erleben dürfen.

Nach einigen Stunden auf der Mauer sind wir wieder ins Tal abgestiegen, wo wir von Cindy und unserem Chauffeur empfangen wurden.

Obwohl wir noch keinen grossen Hunger verspürten, war Lunch angesagt. Unsere Reiseleiterin machte sich in Gubeikou, dem kleinen und abgelegenen Dörfchen auf die Suche nach einem geeigneten Lokal. Nach ein paar Erkundungsgängen rief sie uns zu einem abseits stehenden Haus.

Im Garten standen bereits Cindy wie auch die Hausdame und fragten uns, welches Gemüse wir gerne zum Mittagessen haben möchten. Auberginen, Frühlingszwiebeln, Bohnen etc. wurden frisch gepflückt und von der Hausdame mit Unterstützung unserer Reiseleiterin und auch unser Chauffeurs für unser Mittagessen zubereitet. Auch wenn einige Unterhosen von der Morgenwäsche noch über unserem Essenstisch baumelten, war das Mittagessen sehr lecker. Frischer kann es wirklich nicht mehr sein (das Essen).

Wir haben bei den bisher erlebten Fahrten relativ schnell festgestellt, dass in China zwar Verkehrsregeln vorhanden sind, diese jedoch nicht wirklich berücksichtigen werden. Sicherheitslinien werden überfahren – links wie auch rechts überholt – auf Pannenstreifen vorgestossen und mit Tempo 120km/h bis auf ein paar wenige Meter auf das vordere Fahrzeug aufgefahren. Vortritt gewähren ist ein Fremdwort – es kommt einem vor, als würde jeder Automobilist zuerst für sich schauen. So war der Griff zu den Gurten auch auf den hinteren Sitzreihen jeweils die erste Bewegung nach dem Einsteigen in ein Fahrzeug. Unser Chauffeur, welcher auch einen chinesischen Fahrstil hatte, brachte uns jedoch wohlbehütet zu unserm Hotel zurück.

Der nächste Tag stand ganz im Zeichen der Stadt Beijing. Wir hatten wiederum eine Privattour mit einigen interessanten und kulturellen Höhenpunkten auf dem Programm. Pünktlich um 8.30h wurden wir von einem neuen Reiseleiter und dem altbekannten Chauffeur bei unserem Hotel abgeholt. Wir wussten ungefähr, was wir besichtigen werden, haben uns jedoch nicht im Detail darum gekümmert, da wir überzeugt waren, dass unser Privatguide uns sicher über alles bestens und genauestens informieren wird.

Es ging nur einigen Minuten, bis wir feststellten, dass unser Guide nicht wirklich redefreudig war. Er diskutierte lieber in chinesischer Sprache mit dem Chauffeur, als uns zu informieren was, wie und überhaupt auf dem Programm steht. So sassen wir im Auto und harrten der Dinge … . Plötzlich ein Stopp und wir wurden mitten auf einer vierspurigen Strasse ausgeladen und bekamen Zeichen, in welche Richtung wir zu laufen hatten. Zum Glück hatten wir in unserem Reiseführer bereits etwas geschnuppert und wussten, dass es sich bei dem Platz, den wir ansteuerten, um den Tian’anmen handelte. Von unserem Guide (welcher eigentlich Deutsch oder Englisch sprechen sollte) haben wir kaum einen Ton gehört. Dieser Platz ist der grösste der Welt und es können sich bis zu einer Million Leute darauf aufhalten. Weiter ging es zur „Verbotenen Stadt“ – diese kaiserliche Anlage beeindruckt mit unzähligen schönen Gebäuden und steht auf über 750‘000m2 mitten im Down Town von Beijing. Einfach gigantisch – hier ist alles etwas grösser und mächtiger als wir es kennen. Auch die Himmels-Tempelanlage mit den schönen blauen und kunstvoll gestalteten Dächern war in diesem Sonnenlicht eine wahre Pracht.

Tja unser Guide, welcher uns auf der Tour hätte mit interessanten Informationen berieseln sollen, war vielmehr ein stiller Schatten, welcher hinter uns her schlenderte oder anders ausgedrückt – ein etwas teures Fotostativ für Paar-Aufnahmen von uns. Wir erhielten praktisch keine Informationen von ihm. Zum Mittagessen setzte er uns mehr oder weniger kommentarlos in einem Restaurant an einen Tisch und war anschliessend vom Erdboden verschluckt. Wir wussten über längere Zeit nicht, was und ob es überhaupt etwas zu Essen gibt. Das Essen wurde dann, ohne eine Bestellung von uns, heran geschleppt und auf unserem Tisch aufgebaut. Es war leider wieder einmal viel zu viel, aber sehr lecker.

Mal abgesehen von dem sehr schwachen Tourguiding hatten wir einen tollen Tag mit vielen neuen Eindrücken und das Highlight stand uns am Abend noch bevor. Unser langjähriger Freund Martin Güttinger hielt sich beruflich zur gleichen Zeit in Beijing auf – was für ein glücklicher Zufall! Wir verbrachten zusammen einen europäischen, sehr gemütlichen und lustigen Abend im Paulaner Brauhaus. Das weibliche Servierpersonal war natürlich, wie es sich in einem Brauhaus gehört, im Dirndl – Chinesinnen und Dirndl?? – Wer findet die 10 Unterschiede?? Nebst den anders aussehenden Gesichtern, ist sicher am augenfälligsten, dass zwischen dem Hals und dem Bauchnabel diese Dirndl‘s eher etwas lose gegenüber den bayrischen „Weibern“ wirkten – da nützten auch keine Push-up’s oder irgendwelches Stopfmaterial. Auf jeden Fall war es echt niedlich.

Wir waren froh, den nächsten Tag zur freien Verfügung zu haben. Etwas ausschlafen, „zmörgelen“ und nicht auf eine vorgegebene Zeit für eine Tour bereit stehen zu müssen.

Da in Beijing die Sehenswürdigkeiten teilweise sehr weit auseinanderliegen, (die Stadt hat immerhin einen Durchmesser von rund 45km), kommt man zu Fuss nicht wirklich weit. Wir entschieden uns fürs Taxi – diese sind für unsere Verhältnisse sehr günstig. Für eine Fahrt von rund 20-30 Minuten bezahlt man ca. 30 Yuan – dies entspricht gut 4.50 CHF.

Wir liessen uns also angenehm mit dem Taxi zum etwas entfernteren Olympic Green chauffieren. Dort stach als erstes das spektakuläre Nationalstadion – das „Vogelnest“ ins Auge. Dieses, von den Schweizer Architekten Herzog & de Meuron erschaffene Stadion, gehört seit den Olympischen Spielen von 2008 zu einem der Wahrzeichen von Peking. Es ist wirklich imposant, wenn man so direkt vor diesem baulichen Wunderwerk steht, welches rund 41‘000 Tonnen nur für die verwundenen Stahlträger der Hülle benötigte.

Generell ist der ganze Olympia Park sehr schön mit viel Grün und Wasser angelegt. Auf dem rund 11km2 grossen Areal könnte man wahrscheinlich tagelang herumlaufen. Wir beschränkten uns nur auf einen kleineren Teil, bevor wir das Taxi ins Stadtzentrum zurück nahmen.

Wir liessen uns zu einer bekannten Einkaufs- und Fussgängerzone fahren – es war dann auch wieder einmal Zeit, in einem netten Kaffee den Füssen etwas Pause zu gönnen und für einmal die vorbeilaufenden Asiaten zu mustern. Bis anhin wurden vor allem wir von oben bis unten gemustert und teilweise mit den Augen fast ausgezogen. Einige haben uns auch abfotografiert, als kämen wir von einem anderen Stern.

Den Abend mit Martin beim Italiener haben wir sehr genossen. Es war schön, wieder einmal mit einem Freund über „Gott und die Welt“ zu plaudern (ok, ganz so fromm ging es bei unseren Gesprächen nicht immer zu). Auch das Essen und wieder einmal einen schönen Tropfen Rotwein zu trinken, waren nicht zu verachten. Nur die Servierdame bekam fast wunde Füsse, weil sie mit dem einzigen Parmesan-Raffler des ganzen Restaurants, den sie partout nicht an unserm Tisch lassen wollte, einige Male bei Reto die Pasta „parmesanieren“ musste.

An dieser Stelle möchten wir einem uns bis jetzt sehr wohlgesinnten und stillen Mitreisenden herzlich danken. In den nun über 60 Tagen hatten wir nur gerade gut einen halben Regentag und ein paar wenige Tage mit einer Wolkendecke. Ansonsten blauer Himmel und Sonnenschein pur – selbst in Japan, wo vielfach eher ein feuchteres Klima herrschen kann. Herzlichen Dank an PETRUS und wir hoffen, dass er uns weiterhin so freundlich gesinnt ist.

Fortsetzung siehe: 02b China 22.09.-16.10.13 (Teil 2)

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