Nepal 29.10.-11.11.13

Früh morgens um 04.00h schlichen wir uns aus dem Bungalow, um den Gecko nicht zu wecken 😉 Es hiess Abschied nehmen vom schönen Siddhartha Resort.

Die ganze Anreise nach Nepal dauerte lange 24 Stunden. In Hongkong haben wir erfahren, dass unser Anschlussflug nicht nach 2h Aufenthalt sondern erst nach 5 ½ Stunden weiter nach Kathmandu fliegt. Zum Glück konnten wir uns mit dem Priority Pass Zutritt zu einer Business Lounge verschaffen und die längere Wartezeit etwas bequemer überbrücken.

Aber wenn die Anreise schon länger dauern soll, dann bitte auch richtig. Der Flug von Hongkong nach Kathmadu hatte zusätzlich noch 2h Verspätung.

In Kathmandu wurden wir gegen Mitternacht freundlich von unserem Guide Prakash empfangen. Er legte uns als Willkommensgruss einen Schal um den Hals, welcher nach nepalesischem Glauben Glück bringen soll.

Umso mehr freuten wir uns, als wir das schöne Hotel mit dem grossen Zimmer sahen und für den wohlverdienten Schönheitsschlaf in die bequemen Betten liegen durften.

Etwas ausschlafen, ein wunderbares Frühstücksbuffet und gemütliches z’mörgeln draussen an der Sonne und das noch bei unerwartet angenehmen Temperaturen, liessen die Anreisestrapazen schon fast wieder ganz vergessen.

Prakash holte uns gegen Mittag mit Fahrzeug und Fahrer ab und führte uns etwas durch Kathmandu sowie zu einigen Sehenswürdigkeiten. Wie könnte es anders sein – es waren Tempel und Tempel und nochmals Tempel. Prakash gab mit so viel Freude Erklärungen über diese heiligen Anlagen ab, dass wir es kaum übers Herz brachten, ihm mitzuteilen, dass wir eigentlich unser Pensum an Tempelbesichtigungen in den letzten drei Monaten langsam erreicht haben. Wir liessen uns nicht viel anmerken und eigentlich ist ja nicht jeder Tempel gleich wie der andere.

Unser Eindruck nach dem ersten Tag von der Hauptstadt Nepals – wow – in Sachen Verkehrs-Chaos, Lärm, Gestank und Dreck hat diese Stadt von all jenen Städten, welche wir bis jetzt gesehen haben, die Spitze übernommen. Man kann es gar nicht glauben, wenn man nicht mittendrin gestanden ist. Und trotzdem versprüht die Stadt einen eigenen, speziellen Charme, von dem wir uns auch angezogen fühlten.

Am nächsten Morgen hiess es für den Mountain Flight früh aus den Federn. 05.15h wurden wir abgeholt und zum Domestic Airport gebracht. In Nepal ist in diesen Monaten Hochsaison und für die nepalesischen Fluggesellschaften sind diese Rundflüge ein Big-Business. Es werden täglich hunderte von Touristen mit vielen und zum Teil auch grösseren Maschinen (bis zu 50 Plätzen) zu der Himalaya-Kette geflogen. An diesem Morgen wurden die meisten Abflüge verschoben, es strömten immer mehr Leute in die kleine Wartehalle – Sitzplätze gab es schon lange keine mehr, informiert wurde auch nicht und es entstand ein kleineres bis mittelgrosses Chaos. Egal wen man fragte, es gab immer einen anderen Grund, wieso nicht geflogen wird. Nach 2 ½ h Wartezeit ging es dann doch noch los. Als wir dann an der Himalaya-Bergkette entlang flogen und all die 7000 und 8000er sowie den König der Berge Mount Everest mit 8‘848m im tiefblauen Himmel bewundern durften, wurden wir reichlich entschädigt und alles andere war vergessen. Es ist schon toll, dass wir Menschen ein solches Kurzzeitgedächtnis besitzen.

Am Nachmittag machten wir zu zweit (mal ohne Guide) einen Abstecher in das quirlige Thamel-Viertel. Entlang der engen Strassen und Gassen säumt sich ein Verkaufsladen am anderen sowie auch sehr viele Restaurants und Kaffees. Es drängten sich unzählige Motorräder und Autos mit ständigem „Gehupe“ durch die schmalen und meist gehsteiglosen Strassen und die grossen Menschenmengen. Der eigenen Gesundheit zuliebe ist ein wachsamer Scanner-Blick und zwischendurch auch mal einen Sprung zur Seite von Vorteil. Nach ein paar Stunden in dem amüsanten Gewühle, genossen wir eine ausgiebige Kaffeepause im ruhigen und schönen „Garden of Dreams“. (Herzlichen Dank für den Tipp Lisa & Dani)

Ein wirklich tolles Erlebnis war die nächtliche Taxifahrt vom Thamelgebiet zurück in unser Hotel. Die Taxis haben grundsätzlich keinen Taxameter – der Preis muss zuerst verhandelt werden. Für eine Fahrt von gut 25 Minuten mitten durch die Stadt handelten wir einen Preis von 500 Rupees (ca. 5.- CHF) aus. Eigentlich wussten wir gar nicht, dass jemals so kleine Autos gebaut wurden – Reto musste seine Beine fast bis hinter die Ohren ziehen. um sich einigermassen auf die hintere Sitzreihe quetschen zu können. Und los ging es in dem verbeulten Blechhaufen – Rückspiegel eingeklappt, die Hupe fast auf Dauerton gestellt, quetschte er sich in rasanter und kurvenreicher Fahrt in den engen Strassen durch eine Ansammlung von Menschen, Motorräder, Autos und allem anderen, was sich so auf der Strasse befand. Kurvenreich auch darum, weil die meisten Strassen in Kathmandu mehr Schlaglöcher als etwas anderes aufweisen. Nach einer zügigen Fahrt um eine schmale Ecke musste er voll auf die „Klötze“ stehen. Mitten auf der Strasse machte es sich eine Kuh gemütlich. Und das wohlverstanden auf einer Hauptstrasse in der Hauptstadt von Nepal. Das war eine unserer spannendsten Taxifahrten bis jetzt….

Am nächsten Tag fuhren wir zuerst zu der ehemaligen Kaiserstadt Bakthapur, welche unter UNESCO Weltkulturerbe steht. Ein Städtchen, welches man wirklich gesehen haben muss – die kaiserliche Anlage umgeben von sehr schönen Gebäuden und Plätzen sowie das Treiben in den Strassen widerspiegelte das Gefühl einer mittelalterlichen Stadt.

Die Fahrt ging dann weiter nach Dhulikel – gemäss Beschrieb von unserem Reiseprogramm ein „schmuckes Bergdorf“. Vielleicht war es dies ja auch einmal – aber ausser ein paar Schweinen, Geissen und Wasserbüffeln, welche sich mitten auf der Strasse tummelten, hatte dieser Ort wenig von einem Bergdorf – und schmuck war es auch nicht wirklich. So war diese Besichtigung relativ schnell beendet und wir nahmen Kurs auf die etwas ausserhalb liegende Mountain View Lodge. Diese Lodge ist vor allem für die grossartige Aussicht zu den Langtan Himalaya-Bergen bekannt. Trotz Sonnenschein hatte es leider zuviel Feuchtigkeit in der Luft und der Dunst verwehrte uns die Sicht in die Berge mit dem ewigen Schnee.

Am Morgen früh ging der Blick schnell wieder Richtung Himalaya. Zuerst meinten wir, dass die Fester angelaufen seien – aber leider legte sich auch an diesem Tag etwas zu viel Dunst ins Tal.

Als ob er Petrus heissen würde, entschuldigte sich Prakash mehrmals dafür, dass wir die schneeweissen Berge nicht sehen konnten.

Nach dem Dunstschauspiel fuhren wir dann zügig zum Domestic Airport in Kathmandu für den Weiterflug nach Chitwan. Über das organisierte oder eben nicht organisierte Chaos beim Flughafen möchten wir uns an dieser Stelle nicht mehr auslassen. Wir haben auch langsam gelernt, uns über solche Gegebenheiten nicht mehr aufzuregen. Wir sind bereits soweit, dass wir uns vielmehr darüber amüsieren können – irgendwann und irgendwie funktioniert es dann meistens doch noch.

Nach einem rund ½-stündigen Flug landeten wir in Bharatpur im südöstlichen Teil von Nepal. Eine recht holprige Fahrt von 1 ½ h brachte uns in den Chitwan National Park. Kaum in der Machan Paradise View Lodge angekommen, stand am Nachmittag mit einem Nature Walk bereits die erste Aktivität auf dem Programm. Der Guide führte uns durch einen schönen, dicht bewachsenen und dschungelartigen Wald. Tiere konnten wir in diesem Dickicht keine erspähen. Die einzigen „Viecher“, die uns wirklich nahe kamen, waren Blutegel. Ein richtiges „Prachtsexemplar“ zapfte auch Claudias Wade an, sorgte dort für ein kleineres Blutbad und verfärbte die Hose unterhalb des Knies rot. Dies war nicht wirklich ein Auftakt nach Mass und so freuten wir uns auf die Jeep Safari am nächsten Morgen.

Wir waren mit einer aufgestellten Japaner Gruppe eingeteilt, waren jedoch zu Beginn nicht sicher, ob alle daran teilnehmen können. Einer der beiden nicht sehr neuwertig aussehenden Jeeps musste zuerst ein paarmal angeschoben werden, bis er mit einer riesigen dunkelgrauen Abgaswolke auch noch in die Gänge kam. Es wäre sicher nicht fair, eine Jeep Safari von Nepal mit einer Safari in der Tierhochburg Botswana zu vergleichen, aber etwas Ernüchterung machte sich bei uns schon breit, als wir nach einer 1 ½ h Fahrt durch den Nationalpark ausser ein paar Vögeln keinen einzigen Tierkontakt hatten. Die anschliessende, sehr ruhige Fahrt mit dem Holzkanu flussabwärts zur Lodge war dann wieder mehr nach unserem Gusto.

Der Guide forderte uns auf, für das Elefanten-Briefing und Elefanten-Waschen Kleidung anzuziehen, die auch nass werden dürfe.

Anhand eines „Musterelefanten“ welcher gemütlich im Schatten unter einem Baum stand, erzählte uns der Guide einige interessante Details über die Elefanten. Als er nach den Unterschieden zwischen den indischen und afrikanischen Elefanten fragte, war er sehr erstaunt, als wir zwei Schweizer ihm fast alle aufzählen konnten. Zur Belohnung ging der Elefant vor uns auf die Knie und wir durften auf ihm ca. 20 Minuten bis zum Fluss reiten. Es war ein ganz tolles Erlebnis, im Genick eines Dickhäuters, auf rund 3 m Höhe, ohne Sattel, an den Ohren haltend, die gemächlichen Schritte dieses Tieres auszubalancieren.

Am Fluss gesellten sich noch weitere Elefanten und auch ein vier Monate altes Baby dazu. Sie legten sich alle freiwillig ins Flussbeet, um von uns gewaschen zu werden. Ein Elefantenführer deutete Claudia mit Handzeichen, dass sie einen genüsslich im Wasser sitzenden Elefanten besteigen dürfe. Cool – nochmals auf einem Elefanten reiten und das noch im Wasser… Claudia hüpfte in Windeseile auf die schöne Elefantendame. Der Elefantenführer gab dann dem Elefanten ein spezielles Zeichen – dies war jedoch nicht jenes zum Aufstehen oder Laufen. Nein – der Elefant hielt kurz mal den Rüssel unter Wasser und gab über seinen Kopf eine volle Wasserladung nach hinten ab. Claudia war pudelnass und guckte etwas überrascht aus der Wäsche. Sie fand es aber so toll, dass der Elefant dies noch ein paarmal wiederholte. Dies war wohl die natürlichste und tierischste Wasserdusche, die Claudia bis anhin erleben durfte.

Nach dem nass-fröhlichen Waschen von Menschen und Elefanten im Fluss, durften wir nochmals auf einem der Riesen zurückreiten.

Wir hatten kaum Gelegenheit, uns an der Sonne so richtig trocknen zu lassen, ging es bereits mit der sogenannten Elefanten-Safari weiter. Ein Guide meinte, dass auf diese Weise die Chancen am grössten seien, die letzten überlebenden Panzernashörner, welche im Chitwan Nationalpark ihre Heimat gefunden haben, sehen zu können.

Und tatsächlich, die Übersicht vom Rücken des Elefanten in das hohe Gras war phänomenal. Es war auch sehr erstaunlich, durch welches Dickicht – wo zu Fuss kein Durchkommen wäre – sich der Dickhäuter seinen Weg bahnte. Und siehe da – es dauerte nicht sehr lange, bis wir ein Exemplar der seltenen Panzernashörner ganz nahe zu Gesicht bekamen. Insgesamt vier dieser Panzernashörner, wie auch viele andere Tiere und Vögel konnten wir während der Elefanten-Safari beobachten. Dies war wirklich ein einmaliges Erlebnis.

Am nächsten Morgen besuchten wir noch ein traditionelles Bauerndorf. Obwohl es wahrscheinlich ein „Vorzeigedorf“ für Touristen ist, wohnen dort Nepalesi in Lehmhütten und unter sehr einfachen Verhältnissen. Uns wurde wieder einmal mehr bewusst, dass es sehr viele Leute auf der Welt gibt, welche mit wenig bis sehr wenig auskommen müssen.

Die Vorfreude auf die bevorstehende 5-stündige Fahrt mit dem Auto auf nepalesischen Strassen nach Pokhara hielt sich in Grenzen.

Obwohl die Rückenmuskulatur und die Bandscheiben auf diesen desolaten Strassen teilweise arg beansprucht wurden, war es eine abwechslungsreiche und landschaftlich sehr schöne Fahrt durch verschiedene Täler und entlang von Flüssen.

Im Hotel in Pokhara angekommen, erwartete uns bereits ein Guide und gab uns die nötigen Informationen für die bevorstehenden Trekking-Tage. Wir stellten unser Gepäck auf Wanderpackung um, ein kurzes Nachtessen und früh in die Federn, damit wir auch fit waren, um Richtung Annapurna los zu laufen.

Am nächsten Morgen brachte ein leicht überdimensionierter Bus (ca. 50 Plätze) uns zwei plus unseren Trekking Guide Chakra und unseren Träger nach einer halben Stunde Fahrt zum Ausgangspunkt unserer Tour.

Wir freuten uns riesig, nach einer längeren Wanderabstinenz, endlich wieder einmal in die Natur einzutauchen, und die Ruhe und die frische Bergluft geniessen zu dürfen. Nach einem Anstieg von einigen Hundert Metern bis auf ca. 1‘700m, eröffnete sich uns der erste Blick zur Himalaya-Annapurna-Gebirgskette. Obwohl sich durch das normale Tagesgangwetter bereits ein paar Quellwolken an die Berge legten, war der Anblick dieser 7000 und 8000er aus so naher Entfernung sehr eindrücklich. Wir mussten uns mächtig zusammenreissen, dass wir zwischendurch auch mal auf den Weg schauten, um nicht andauernd zu straucheln. Der Blick wurde immer und immer wieder wie magisch von dieser imposante Bergkulisse angezogen.

Eigentlich sind wir nicht wirklich schnell gelaufen und gemäss Angaben von Chakra hätte die erste Etappe etwa 3-4 Stunden dauern müssen. Wir sind jedoch bereits nach 2 ½ h in der Basanta Lodge eingetroffen. Das war für uns dann doch etwas zu kurz und wir wären gerne noch länger und weiter gelaufen.

In der Berglodge wurden wir sehr freundlich empfangen und durften gleich im schönen Garten ein etwas verspätetes Mittagessen einnehmen. Da unsere Beinmuskulatur noch nicht richtig heissgelaufen war, unternahmen wir am Nachmittag noch eine kleine Rundwanderung zu einem nahe gelegenen Berg-Bauerndorf.

Der fünfte und letzte Tag der nepalesischen Dihar-Festtage war noch im Gange. So besuchten uns in der Lodge am späteren Nachmittag einige einheimische Damen zwischen 14-20 Jahren. Sie führten uns etliche Tänze vor, wobei auch wir manchmal zum Tanzen aufgefordert wurden. Als dann der Chef noch seinen selbstgebrannte Hauswein aus der Küche holte und uns grosszügig einschenkte, wurde die Stimmung und auch die Tänze immer besser. Das was die Nepalesen als Wein bezeichnen, ist klar wie Wasser und kommt einem hochprozentigen Schnaps um einiges näher als einem Wein – proscht und hicks…

Wir haben vereinbart, dass wir bei gutem Wetter und klarer Sicht für den Sonnenaufgang am Morgen früh geweckt werden möchten. Um 06.00h machte es „nock – nock“ an Tür und wir schlüpften gleich in die langen Hosen und die Daunenjacken, um dem vielbesagten Naturschauspiel beiwohnen zu können. Bei einem heissen Kaffee erlebten wir das Erwachen der Himalaya-Gipfel. Zuerst verfärbten sich die Spitzen der Bergriesen durch die aufgehende Sonne in ein Rosa – anschliessend wechselten sie kurz die Farbe in ein fast feuriges Rot, bis die Berge dann in einem leuchtendem Weiss im tiefblauen Himmel erstrahlten. Da kann man nur sagen – WOW – ein gigantisches Natur-Spektakel.

Das Frühstück im Garten bei Sonnenschein und mit Blick auf die Annapurna-Kette war ein weiteres Highlight der Sonderklasse.

Unsere Tour ging auf dem Bergkamm Richtung Westen weiter.

Damit wir, wie erwähnt, die Ruhe und die frische Luft in den Bergen uneingeschränkt geniessen konnten, mussten wir noch zwei kleine Massnahmen treffen.

Unser Träger, ein drahtiger Nepalesi, war trotz all dem Gepäck, das er buckelte, wie eine Berggeiss über Stock und Stein unterwegs. Wir hatten anfänglich ein schlechtes Gewissen, als wir ihm unsere zwei Taschen zum Tragen überreichten. Er brachte diese kaum in seinen Träger-Korb. Als er uns auch bergaufwärts dauernd auflief und sogar über genügend Luft verfügte, um andauernd und lautstark mit irgend jemanden zu telefonieren, relativierte sich unser schlechtes Gewissen etwas. Wir haben ihn dann höflich gebeten, mit etwas Abstand vor uns zu laufen. So war unsere geliebte „Bergruhe“ wieder hergestellt.

Spätesten am zweiten Tag war es auch mit der frischen Bergluft vorbei. Chakra, welcher vor uns herlief, hatte vielleicht vergessen zu duschen. Auf alle Fälle entsprach seine Ausdünstung sicher nicht dem, was wir als frische Bergluft bezeichnen würden. Wir brachten ihm schonend bei, dass wir nicht gerne zu eng aufeinander laufen möchten und entsprechend etwas Distanz zu ihm lassen werden.

Nachdem diese Massnahmen gegriffen hatten, erfreuten wir uns über einen weiteren wunderbaren Trekkingtag bei herrlichsten Bedingungen.

Bereits um die Mittagszeit trafen wir dann auch schon in der sehr schönen Gurung-Lodge ein. Das Wetter war so herrlich und die übliche Quellbewölkung kaum vorhanden, dass wir uns am Nachmittag in den Liegestuhl pflanzten, die Beine hochlagerten, entspannten und immer wieder den Blick zu Annapurna und seinen „Berggspänli“ genossen – einfach herrlich!!

Bei der Happy Hour und dem Nachtessen lernten wir noch Greg und Sharon aus Kanada kennen. Sie sind auch grosse „Reisefüdlis“ und haben schon einiges auf dieser schönen grossen Welt gesehen. Sie gaben uns noch einige hilfreiche und nützliche Tipps zu Destinationen, welche wir noch bereisen dürfen. Sie gaben uns sogar ihre Adresse und luden uns ein, bei unserem Kanadatrip in ihrem Haus in Vancouver Gast zu sein.

Das Wetter am nächsten Tag war perfekt

und wir genossen nochmals die früh morgendliche Farbszenerie am Annapurna während des Sonnenaufganges. Nach dem Frühstück erreichten wir nach einer relativ kurzer Wanderzeit Lumle, von wo uns ein Fahrzeug zurück nach Pokhara brachte.

Die drei Trekkingtage waren absolut genial, aber leider etwas kurz. Wenn wir nicht bereits ein Anschlussprogramm gebucht hätten, hätten wir sicher noch einige Trekkingtage im Annapurnagebiet angehängt. Aber wir sind sicher, dass wir auf unserer Reise noch einige Bergregionen bereisen dürfen, wo wir uns diesen Wunsch dann uneingeschränkt erfüllen werden.

Nachdem die Trekkingzeiten für unseren Geschmack etwas kurz waren und wir in sehr komfortablen Lodges übernachten durften, haben wir an einem Abend in Zusammenarbeit mit einem einheimischen Guide die genaue Bezeichnung für diese Trekkingroute entwickelt. Ab sofort heisst diese Tour – Soft-Luxury-Trekkingtour.

Pokhara ist die zweitgrösste Stadt von Nepal. Sie ist im Gegensatz zu Kathmandu viel ruhiger und liegt idyllisch zwischen Bergen an einem See. Nach einem ausgedehnten Uferspaziergang am Nachmittag, lagerten wir in einem der vielen gemütlichen Restaurants an der Lake Side die Beine hoch und verfolgten das Treiben im trendigen Pokhara.

Seit langem hatten wir wieder einmal einen Tag für uns und kein Programm. Ausschlafen, gemütlich z’mörgeln und die freie Zeit nutzen, um E-mails zu checken, Berichte schreiben, Fotos zusammen stellen und einfach mal ein wenig aus- und entspannen. Zumal Claudia auch an einer leichten Erkältung herummachte.

Ein kurzer aber wunderschöner Flug entlang des Himalaya-Hauptkammes, brachte uns dann wieder zurück nach Kathmandu. In Pokhara war die Abfertigung auf dem Airport erstaunlicherweise um einiges weniger chaotisch. Unser Hotel lag ja schon relativ nahe am Flughafen, aber dass wir nur gerade 45 Minuten vor dem eigentlichen Abflug im Hotel abgeholt wurden, machte uns doch etwas stutzig. Aber siehe da, trotz Gepäck und allem – es funktionierte…

In Kathmandu wollten wir nochmals das emsige Treiben im Thamel-Viertel erleben. Mental vorbereitet, um in das Getümmel eintauchen zu können, staunten wir nicht schlecht, als wir nur einen Bruchteil des vor zwei Wochen erlebten Gewimmels antrafen. Wie wir am kommenden Tag von Prakash erfuhren, haben die Nepalesen eine 6-Tage-Woche und der Samstag ist ihr einziger freier Tag. An diesem Tag bleiben sie mehrheitlich zu Hause. So gab es einen ziemlich entspannten Spaziergang durch die Gassen des Thamel-Viertels und in einem schönen Innenhof der Mandala-Street liessen wir uns noch kulinarisch verwöhnen.

Am letzten Tag in Nepal wollte uns Prakash noch ein paar umliegende Dörfer von Kathmandu zeigen. Die Fahrt ins Blaue wurde jedoch bereits nach ca. 15 Minuten gestoppt. Verkehrschaos pur – nichts geht mehr. Einige wie Polizisten verkleidete Personen versuchten mit wilden Handzeichen und Thrillerpfeif-Konzerten das Verkehrs-Wirrwarr an einer Kreuzung zu organisieren. Sie schafften es definitiv nicht und es wurde nur noch schlimmer. Ausser den Hupen aller Fahrzeuge ging gar nichts mehr und wir standen fast eine ganze Stunde am selben Fleck. Wir wollten diesen Stau nicht als letzte Erinnerung an Nepal mitnehmen und sagten Prakash, er solle umdrehen und uns ins Hotel zurückbringen. Als der Fahrer mitbekam, dass vielleicht sein heutiger Fahrauftrag bereits bald beendet sein könnte, nahm er allen Mut zusammen und quetschte sich, zwar auf der falschen Seite (wen interessiert’s) um eine Verkehrsinsel und an Bussen, Lastwagen, Motorrädern etc. vorbei, bis er wieder langsam Fahrt aufnehmen konnte.

So besuchten wir trotzdem noch zwei traditionelle Newari-Städtchen. In Bungamati und Khakana erhielten wir ein paar Eindrücke eines ländlicheren Stadtlebens. In Bungamati konnten wir noch einer Fasten- und Opferzeremonie beim Tempel auf dem Hauptplatz beiwohnen.

Zurück in Kathmandu besuchten wir noch den Verbrennungsplatz. Dort werden nach hinduistischem Glauben die Leichen in einem Zeremoniell in Anwesenheit der Angehörigen zuerst am Fluss gewaschen und anschliessend verbrannt. Es war für uns sehr speziell, aber trotzdem sehr bewegend und eindrücklich – mit respektvollem Abstand – zu beobachten, wie familiär und persönlich die Hindus ihre Verstorbenen auf dem letzten Weg begleiten.

Nepal ist eines der ärmsten Länder auf der Welt. Es wird kaum Geld in die Infrastruktur investiert, vieles ist verlottert oder defekt und für die Sauberkeit und die Abfallentsorgung haben sie ein anderes Verständnis. Trotz alldem ist Nepal unbedingt eine Reise wert.

Uns hat es sehr gut gefallen in diesem Land. Vor allem die Tage in den Bergen hatten es uns angetan. Es ist nicht auszuschliessen, dass wir irgendwann wieder hierhin zurückkommen. In Anbetracht dessen, dass wir in den zwei Wochen perfektes Wetter hatten und dass ab unserem Abreisetag 10tägige Streiks ausgerufen wurden, hätte unser Timing, einmal mehr, nicht besser sein können.

Bye, Bye Nepal – wir ziehen nun weiter nach Indien….

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