Zamibia – Botswana 22.-31.8.13

 

Zambia Victoria Falls bei Livingstone in Zambia heisst das nächste Ziel.

Für die eigentliche relativ kurze Distanz reisten wir durch vier verschiedene Länder. Flug von Windhoek (Namibia) via Johannesburg (South Africa) nach Kasane (Botswana) – Autofahrt ans Ufer des Zambezi-Flusses, den wir per Boot überquerten, dann Fahrt mit überdimesionalem Bus (40 Plätze für uns beide), bis wir schliesslich unser Endziel Livingstone (Zambia) erreichten. Claudia hatte schon wieder Bedenken, ob die Seiten unseres Passes wirklich reichen, denn bei jedem Landeswechsel gab es mindestens einen Stempel (und nach den zwei Tagen in Zambia das halbe „Rösslispiel“ wieder zurück nach Botswana). Wir waren hocherfreut, wie toll die verschiedenen Teiltransporte klappten – wir wurden immer pünktlich und sehr freundlich in Empfang genommen.

Eindrücklich war die endlos lange Warteschlange von Lastwagen auf beiden Seiten des Zambezi-Flusses, die zum Teil bis zwei Wochen Geduld aufbringen müssen, um die Grenze zu passieren. Der Grund waren nicht die Zollformalitäten, sondern die Kapazität der einzigen Fähre: 1 Lastwagen pro Überfahrt, ca. 6 Überfahrten pro Tag (bei Dunkelheit wird nicht mehr gearbeitet).

Nach Ankunft in der schönen Hotelanlage des „Zambezi Sun“ besuchten wir bereits zum ersten Mal die sich im Abendlicht präsentierenden Victoria Fälle, welche nur gerade 7 Gehminuten von unserem Hotel entfernt waren. Zuerst enttäuschte uns die geringe Wassermenge ein wenig – gemäss Auskunft im Hotel zweigten sie Wasser für das Kraftwerk ab. Im Wissen, dass bei voller Wasserkraft die einzelnen Stufen der Fälle sowie die Felsenkluft eigentlich gar nicht richtig zu sehen sind, sondern nur die aufschäumende Gischt, waren wir sogar froh, die Fälle ohne Regenmontur anschauen zu können.

Die Führung durch das traditionelle Leya-Dorf war zwar interessant, aber diente im Wesentlichen dazu, die Touristen am Ende in ihren Handwerksshop zu führen. Dies ist der Hauptverdienst dieses Dorfes und es stiess daher auf wenig Verständnis, dass wir gar nichts kaufen konnten/wollten (Gepäcklimite/Weltreise). Die Händler versuchten mit allen Mitteln, uns „nur etwas Kleines“ zu verkaufen oder gegen den aus Reto’s Rucksack hervorstehenden Kugelschreiber zu tauschen. Damit wir uns dann doch noch aus den intensiven Verhandlungsgesprächen lösen konnten, schenkte Reto den Kugi dem kaum mundtot zu kriegenden Verkäufer.

Es war eine sehr gemütliche Stimmung in den bequemen Loungemöbeln auf dem Boot „Victoria Queen“ auf dem Zambezifluss. Der Höhepunkt dieser Sunset Cruise war eine Flusspferdmama, die ihr Baby auf dem Rücken soweit aus dem Wasser hievte, damit die meisten Bootgäste ihr „Kleines“ bestaunen konnten – Bild siehe Fotogallery (Luckyshot).

Botswana – Chobe National Park

Wir freuten uns sehr auf das mit Spannung erwartete Botswana und schon der Start war erfolgversprechend. Bei der Transferfahrt im offenen Jeep zur „Chobe Game Lodge“ kurz nach dem Passieren des Parkeingangs latschen uns bereits einige der Dickhäuter fast über die Motorhaube. Wir fragten uns, wie das dann bei einem „richtigen“ Game Drive abgeht?

Und in der Tat – es ging wirklich „fett“ weiter. Auf den Game Drive’s sowie auf der Bootstour im Chobe Park durften wir unzählige wunderschöne Begegnungen mit einer unglaublichen Vielfalt von Tieren erleben!

Die Chobe Game Lodge war wunderschön am Chobe River angelegt. Bei der Orientierung über die Lodge wurde am Rand noch erwähnt, dass nebst dem Essen und allen Getränken auch der Wäscheservice im Preis inbegriffen ist – wir hätten fast in die Tischkante gebissen. Schweizerisch wie wir halt (jetzt noch) sind, wollten wir uns perfekt auf die bevorstehende Safari-Zeit vorbereiten und haben unsere gesamte Wäsche für einen beträchtlichen Betrag im Hotel in Livingstone reinigen lassen. Unseren Leitspruch bei solchen Ereignissen: „wir haben Geld schon dümmer ausgegeben“ konnten wir diesmal nicht wirklich tröstend einsetzen.

Als wir am zweiten Abend nach unserem üblichen Anti-Malaria Drink (Gin Tonic) von der Bar zum Essen kamen, wurden wir zum Fluss geführt, wo ein wunderschöner Tisch mit Kerzenlicht nur für uns zwei bereit stand. Auf die Frage, womit wir dies verdient haben, lautete die Antwort: als Dankeschön, das wir bei ihnen zu Gast sind.

Okavango Delta

Auf dem Airport in Kasane wurden wir von Michelle, unserer Buschpilotin empfangen. Sie flog uns mit ihrem G8 Airvan in das Okavango Delta. Der Überflug dauerte rund 1 ½ h – die erste Stunde flogen wir nur über staubige, trockene Wüste. Aus der Luft konnten wir keine Tiere ausmachen. Nur die Wege, welche spinnennetzartig um die meist ausgetrockneten Wasserlöcher zu erkennen waren, deuteten darauf hin, dass es irgendwo in dieser Wüste Lebewesen geben muss.

Plötzlich wurde es grün und grüner und viel Wasser in Form von Seen und Flüssen kamen zum Vorschein – ein Naturschauspiel sondergleichen! – Wir haben das Okavango Delta erreicht.

Sinkflug hat begonnen – eine Piste war eigentlich noch gar nicht zu erkennen und das Flugzeug setzte auf – da sind wir nun „im Busch“. Der Airport besteht aus drei Sitzbänken, einem kleinen Unterstand und einem Windsack.

Wir wurden von Moffat herzlich im Camp Okavango empfangen. Das Camp liegt auf einer Insel und kann nur auf dem Wasser- oder Luftweg erreicht werden. Camp heisst es darum, weil die Zimmer aus Zelten bestehen – welche jedoch sehr grosszügig und schön eingerichtet sind und kaum einen Wunsch offen lassen.

Dass wir nun wirklich mitten in der Wildnis angekommen sind, merkten wir auch an der Tatsache, dass wir uns bei Dämmerung und Dunkelheit nur noch von einem Guide begleitet zu oder von unserem Zelt bewegen durften. Auch die spannenden Geräusche der Tiere in der Nacht waren so intensiv, dass wir manchmal die „Ohrstöpsel“ montieren mussten, um zu Schlaf zu kommen. Affen- und Löwengebrüll waren keine Seltenheit – sie klangen teilweise so nah, dass man meinen konnte, sie liegen auf unserer Terrasse. Vor unserem Zelt war auch die „Hippo-Highway“ – wir hörten die Flusspferde nachts, schmatzend vorbeiziehen. Auf jeden Fall ein sehr aufregendes Gefühl – vor allem in der ersten Nacht. Als wir am nächsten Morgen noch lebend im Bett lagen, konnten wir davon ausgehen, dass die Tiere nicht die Absicht haben, die Touristen im Zelt aufzufressen.

Mokoro – ist auf botswanisch ein aus Holz geschnitztes Kanu. Diese dürfen jedoch nicht für die Touristen benutzt werden, da die Regierung die Bäume, aus welchen diese gebaut werden, unter Schutz stellte. So wurde unsere Mokoro Safari mit Fiberglaskanus durchgeführt. Das stille Gleiten durch diese seichten Gewässer, die Ruhe, die uns umgebende Flora waren ein wunderschönes und fast meditatives Erlebnis. Man fühlt sich nicht nur – nein man ist in einer anderen Welt. Claudia meinte nach dieser Kanu Safari zu Recht, dass ein solches Programm gestressten Managern „zwangsverordnet“ werden müsste. Der Sundowner auf bzw. im Wasser war ein wunderschöner Abschluss dieses Tages.

Im Camp Okavango gibt es keine Fahrzeuge. So werden alle Safaris entweder zu Fuss oder mit einem Boot durchgeführt. Die vierstündige Fuss-Safari war eine willkommene Abwechslung – wir konnten uns wieder einmal bewegen und die etwas eingerostete Muskulatur aktivieren. Ausser einer rund 5m langen Wasserphyton gab es tiermässig eher weniger als gewohnt zu sehen. Dafür hatten wir schön Zeit, die Flora etwas näher zu betrachten.

Auch die Safari mit dem Motorboot stand eher unter dem Motto – „geniesst die schöne abwechslungsreiche Okavango Landschaft“. Trotzdem stellten sich ein Krokodil und einige bunte Vögel der Kameralinse zur Verfügung.

Die abendlichen Rituale mit afrikanischem Gesang, Essen, am Feuer sitzen etc. gaben dieser Lodge einen besonderen und auch abenteuerlichen Charme.

Moremi Game Reserve

Der nächste Flug mit einer Buschpilotin brachte uns ins „Camp Moremi“, das innerhalb des „Moremi Game Park“ liegt und auch zum grossen Okavango Delta gehört. Der Überflug auf niedriger Flughöhe über diese sehr reizende Landschaft war eine Augenweide!!

Die Mitarbeiter vom Camp Moremi bezeichnen sich als Familie. Durch die sehr persönliche Betreuung haben wir uns auch als Teil dieser Familie gefühlt. Jeden Abend – nach Gesang, Tanz und Abendessen – gingen wir zum „African Bush TV“. Wir sassen im Kreis mit Blick auf Kanal 1 – dem Feuer – und erzählten uns bei einem (oder mehreren) „Amarula“ (ähnlich wie Baileys) Erlebtes und Erfundenes. Je länger der Abend und je mehr Amarula, desto wilder und haarsträubender wurden die Geschichten.

Wir nutzen während den drei Tagen alle Gelegenheiten für die Game Drives mit unserem tollen Guide „Lets“. Wir staunten immer wieder über seine Adleraugen, denen keine noch so entfernte Bewegung entging. Es war schwierig, irgendein Tier vor „Lets“ zu entdecken – wir versuchten es dennoch immer wieder (bei einem Leoparden schaffte es Claudia wenigstens gleichzeitig mit Lets).

Spannend war auch zu beobachten wie Lets die Fährte aufnehmen konnte. Es waren nicht nur die Spurenabdrücke im Sand welche er benutzte. Auch das richtige Interpretieren des Verhalten von anderen Tieren sowie das andersartige Zwitschern von Vögel gaben ihm meistens recht – wenn er meinte, hier sei eine Raubkatze in der Nähe.

Bei unserem letzten Game Drive mit Lets, hatten wir erneut das Glück zwei ausgewachsene schöne Löwenherren anzutreffen. Natürlich wird dann über Funk den anderen Guides mitgeteilt was es so an Katzen zu sehen gibt. Nachdem sich der eine Löwe bereits aus dem Staub gemacht hatte, bewegte sich der zweite auch Richtung Buschdickicht bevor die anderen Gäste eintrafen. Plötzlich machte unser Guide Lets ganz komische Geräusche und der zweite Löwe blieb stehen und wiedergab ähnliches „geknurre“. Keine Ahnung was die zwei miteinander diskutierten – auf alle Fälle blieb der Löwe stehen, bis der andere Wagen eintraf. Das war doch ziemlich beeindruckend.

Auch Beauty- und Wellnessbehandlungen gab es jeden Tag mehrere Stunden. Das Schütteln und Rütteln im offenen Geländewagen beim Fahren über die vom Wasser ausgewaschenen und zum Teil sehr unebenen Strassen wird als „African Massage“ bezeichnet. Also für Bandscheibengeschädigte nicht wirklich zu empfehlen.

Das Okavango Delta mit seinen Parks, seiner Fauna und Flora und seinen herzlichen Menschen, die so viel Stolz auf ihr Land versprühen, hat uns in seinen Bann gezogen. Es ist uns nicht möglich, die Magie, die von dieser Gegend ausgeht, mit Worten zu beschreiben. Jeder, der schon einmal hier war und dies auch gespürt hat, wird uns verstehen.

 Der Abschied fiel uns nicht leicht und doch müssen/dürfen wir zu neuen Abenteuern aufbrechen. Wir sind gespannt auf Japan …

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